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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnanlage_in_London_3216741.html

17.06.2013

Abgeschirmt und zugleich offen

Wohnanlage in London


Wohnen ist teuer in London – jede Bemühung, bezahlbaren Wohnraum herzustellen, deshalb mehr als Willkommen. Wenn es sich dann auch noch um das in England so beliebte eigene kleine Häuschen mit Garten handelt, haben es die Architekten richtig gemacht. So im südlichen London, wo das ortsansäßige Büro Inglis Badrashi Loddo Architects 43 vergleichsweise günstige Wohneinheiten geschaffen haben, die vor kurzem bezogen wurden.

Das Grundstück, auf dem zuvor Kleingewerbe angesiedelt war, ist an drei Seiten von Wohnbebauung vom Ende des 19. Jahrhunderts umgeben. Die Architekten haben zwei Häuserreihen einander gegenüber gestellt, die eine hofartige (autofreie) Straße einfassen. Am schmalen Grundstücksende schließt ein dreigeschossiger Wohnblock mit Ein- und Zweizimmerwohungen das Areal ab.

Die Reihenhäuser werden durch Einschnitte rhythmisiert. Diese kommen durch die beiden Wohnungstypen zustande, die hier untergebracht sind: eine Dreizimmerwohung im Erdgeschoss, die sich nach hinten zu einem privaten Garten öffnet, darüber eine Maisonette mit ebenfalls drei Zimmern, die über eine außenliegende Treppe und Dachterrasse erreichbar ist. Diese niedrigeren Gebäudeteile liegen in den Einschnitten zwischen den Häusern.

Die straßenseitigen Fassaden sind mit Holz verkleidet, die anderen mit zum Teil kräftig gefärbtem Putz definieren die privateren Bereiche. Die gesamte Konstruktion sollte möglichst leicht sein, um die Stärke der Fundamente zu minimieren.

Die enge Nachbarschaft war eine Herausforderung an den Entwurf. Der Freiraum zwischen den Reihen ist gegen die Nachbarschaft abgeschirmt. Die rückwärtigen Gärten stoßen an die der existierenden Bebauung; die Architekten haben die Fensteröffnungen der hinteren Fassade so platziert, dass neugierige Blicke von gegenüber nicht ohne Weiteres möglich sind. Dennoch war es ihnen wichtig, das neue Ensemble nicht gegen den Stadtteil hermetisch abzuschließen, sondern einen funktionierenden Baustein in die bestehende Struktur einzufügen.

Fotos: David Grandorge


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