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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohn-_und_Geschaeftshaus_von_zanderroth_in_Berlin_8339388.html

06.09.2023

Im Zwickel zwischen Platte und Block

Wohn- und Geschäftshaus von zanderroth in Berlin


Auf einem Zwickel zwischen DDR-Wohnplatte und Gründerzeit-Resten in Berlin-Mitte haben zanderroth (Berlin) vergangenes Jahr ein Wohn- und Geschäftsgebäude für eine Bauherrengemeinschaft realisiert. Die Architekt*innen entwarfen ein Punkthaus, das allerdings kein Solitär ist, sondern in Verlängerung der gründerzeitlichen Straßenflucht direkt an den benachbarten Blockrand anschließt. Baukörper und Fassade des Siebengeschossers sollen zwischen den konträren Nachbarn vermitteln.

Der Neubau entstand zusammen mit der hauseigenen Projektentwicklungsgesellschaft SmartHoming, die Sascha Zander führt. Es trägt den Namen m17 und verweist natürlich auf seinen Standort in der Magazinstraße 17. Diese verläuft diagonal zwischen der Alexanderstraße und dem zweiten Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee, womit sich auch die Konfiguration des Restgrundstücks erklärt. Während sich die gründerzeitlichen Geschäftshäuser von Beginn des 20. Jahrhunderts entlang der Magazinstraße orientieren, stehen die Wohnscheiben orthogonal oder parallel zur Karl-Marx-Allee. Übrig bleibt der Zwickel zwischen Platte und Block.

Zanderroth lösten diese Bauaufgabe recht nüchtern, aber mit zwei Kniffen. Entlang der Straße greifen die französischen Fenster „die Lochfassaden des steinernen Berlins“ auf, wie die Architekt*innen schreiben. Die letzte Fensterachse wird jedoch gewissermaßen um die Ecke herumgeführt, wo sie in horizontale, durchlaufende Fensterbänder übergeht. So bilde man gegenüber den Plattenbauten eine „radikal moderne Schauseite“. Der zweite Trick ist eine Dachterrasse im fünften Obergeschoss direkt an der Brandwand des Nachbarbaus. Dadurch gelang es, dem Baukörper trotz des Blockanschlusses eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen.

Der Bau ist monolithisch ausgeführt, Konstruktion und Ästhetik also gleichbedeutend. Die einschaligen Wände aus Leichtbeton (auch als Dämmbeton bezeichnet) sind sowohl tragend und dämmend als auch die sichtige Oberfläche. Auf 2.066 Quadratmetern Bruttogrundfläche wurden elf Wohnungen mit je vier Zimmern untergebracht, im Erdgeschoss kommen noch 177 Quadratmeter für eine Gewerbeeinheit dazu. Die Baukosten werden mit 4,37 Millionen Euro Brutto (KG 200–500) beziffert. (mh)

Fotos: Simon Menges


Zum Thema:

Bereits bei ihrem Projekt ch39 unweit der Berliner Torstraße verwendeten zanderroth Dämmbeton.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

zanderroth


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