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06.09.2023

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Im Zwickel zwischen Platte und Block

Wohn- und Geschäftshaus von zanderroth in Berlin


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Auf einem Zwickel zwischen DDR-Wohnplatte und Gründerzeit-Resten in Berlin-Mitte haben zanderroth (Berlin) vergangenes Jahr ein Wohn- und Geschäftsgebäude für eine Bauherrengemeinschaft realisiert. Die Architekt*innen entwarfen ein Punkthaus, das allerdings kein Solitär ist, sondern in Verlängerung der gründerzeitlichen Straßenflucht direkt an den benachbarten Blockrand anschließt. Baukörper und Fassade des Siebengeschossers sollen zwischen den konträren Nachbarn vermitteln.

Der Neubau entstand zusammen mit der hauseigenen Projektentwicklungsgesellschaft SmartHoming, die Sascha Zander führt. Es trägt den Namen m17 und verweist natürlich auf seinen Standort in der Magazinstraße 17. Diese verläuft diagonal zwischen der Alexanderstraße und dem zweiten Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee, womit sich auch die Konfiguration des Restgrundstücks erklärt. Während sich die gründerzeitlichen Geschäftshäuser von Beginn des 20. Jahrhunderts entlang der Magazinstraße orientieren, stehen die Wohnscheiben orthogonal oder parallel zur Karl-Marx-Allee. Übrig bleibt der Zwickel zwischen Platte und Block.

Zanderroth lösten diese Bauaufgabe recht nüchtern, aber mit zwei Kniffen. Entlang der Straße greifen die französischen Fenster „die Lochfassaden des steinernen Berlins“ auf, wie die Architekt*innen schreiben. Die letzte Fensterachse wird jedoch gewissermaßen um die Ecke herumgeführt, wo sie in horizontale, durchlaufende Fensterbänder übergeht. So bilde man gegenüber den Plattenbauten eine „radikal moderne Schauseite“. Der zweite Trick ist eine Dachterrasse im fünften Obergeschoss direkt an der Brandwand des Nachbarbaus. Dadurch gelang es, dem Baukörper trotz des Blockanschlusses eine gewisse Eigenständigkeit zu verleihen.

Der Bau ist monolithisch ausgeführt, Konstruktion und Ästhetik also gleichbedeutend. Die einschaligen Wände aus Leichtbeton (auch als Dämmbeton bezeichnet) sind sowohl tragend und dämmend als auch die sichtige Oberfläche. Auf 2.066 Quadratmetern Bruttogrundfläche wurden elf Wohnungen mit je vier Zimmern untergebracht, im Erdgeschoss kommen noch 177 Quadratmeter für eine Gewerbeeinheit dazu. Die Baukosten werden mit 4,37 Millionen Euro Brutto (KG 200–500) beziffert. (mh)

Fotos: Simon Menges


Zum Thema:

Bereits bei ihrem Projekt ch39 unweit der Berliner Torstraße verwendeten zanderroth Dämmbeton.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Udo Kießlich | 03.11.2023 11:16 Uhr

Unfertiges Projekt

Ergänzende Angaben von einem Bauherren

Das Projekt läuft seit 2018. Leider ist der Neubau noch nicht fertig und das Gemeinschaftseigentum wird auch im Jahr 2023 absehbar nicht übergeben.

9

svensko | 08.09.2023 17:12 Uhr

zanderroth

Eigentlich überzeugend aber eben auch schon 1000x gesehen. Sehen so zeitgemäße Lösungen aus?

8

Nik | 08.09.2023 13:14 Uhr

Im Zwickel zwischen Platte und Block Wohn- und Geschäftshaus von zanderroth in Berlin

Sichtbeton- und Detailfreunde:
Berlin ist nicht in der Schweiz, und das sieht man auch

Baugemeinschafts- und zanderroth-Freunde:
Augen auf beim Vertragsabschluss - was lange währt wird unendlich teuer

7

Peter Dünsch | 07.09.2023 14:07 Uhr

@Bild 10

Also Die Absturzsicherung auf Bild 10 mag zwar der absturzsicherung dienen. Meinetwegen ist das Gestänge im Wohnraum auch noch aushaltbar.

Aber die Funktion der Schiebetüre ist dadurch masiv eingeschränkt.

In meinen Äuglein Pfusch :)

6

Fritz | 07.09.2023 12:28 Uhr

Glückwunsch

....ein richtig schönes Gebäude!! Klasse.

5

max von | 07.09.2023 10:45 Uhr

response

Mir gefällts- die schlichte aber hochwertige Ausführung innen und Außen(Massivbaufassade aus Dämmbeton)
die Fenster, die Treppen alles sehr fein geplant ( wenn man mal drin war)

Nur das versinkende ( weil zu niedrige) Erdgeschoss- auch zum Anschlussgebäude, ist schade.


4

arcseyler | 07.09.2023 09:11 Uhr

.......

Der Übergang zwischen Straße und offenem Block ist wie eine Öffnung in den Raum. Nimmt der Platte das Klotzige.

In dieser Berliner Großklotzgegend müssten die Gebäudeecken zueinander die Raummusik anstimmen.
Auch in Hochhauscities.

3

KiKr | 07.09.2023 08:59 Uhr

Sichtbeton

Darf man im Bad ein Loch bohren, um Spiegel aufzuhängen?

2

peter | 07.09.2023 08:48 Uhr

auf bild 10

ganz schön erdrückend und weniger bravourös.

auch die farbauswahl nicht mein geschmack.

1

Macr | 07.09.2023 00:47 Uhr

Zwickel

Bravo!

 
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