Fast schon exotisch wirkt er, der Schlossberg von Hohenems in Vorarlberg. Steil überragen seine dicht bewachsenen Flanken den alten Ortskern, unterbrochen nur von klaffenden Felsen. Kleine Häuser ducken sich in seinem Schatten, wo einst Mühlen und Sägen die Wasserkraft zweier Bäche nutzten. In diesem malerischen Setting, das aktuell städtebaulich neu entwickelt wird, konnten MWArchitekten mit Sitz in Hohenems im vergangen Jahr ein Wohn- und Geschäftshaus fertigstellen, das sie neben einen Bestandsbau setzten. Mit seiner Holzfassade und Dachlinie passt sich der Anbau ein und kündet doch von einer neuen Zeit.
Das Gebäude entstand als Ersatz für einen hölzernen Anbau, der 2020 abgebrannt war. Auf einer Nutzfläche von rund 180 Quadratmetern umfasst es im Erdgeschoss eine Wohnung und darüber auf zwei weiteren Etagen Büroräume. Zum Emsbach hin ragt das Haus mit seiner variierenden Lattung dreigeschossig auf, während das Dach rückwärtig mit steiler Neigung bis zum Erdgeschoss abfällt. Das erinnere an die den Ort prägenden Quergiebel, so die Architekt*innen. Außerdem bestimmten baurechtliche Vorgaben die ungewöhnliche und markante Form. Zwischen Alt- und Neubau vermittelt ein niedrigerer Treppenbau, der mit seiner dunkel gestrichenen Fassade im Schatten des höheren Volumens zu verschwinden scheint.
Die Differenzierung der beiden Volumen ist auch im Inneren deutlich ablesbar. Das Treppenhaus zeigt sich mit mineralischen Oberflächen, während das restliche Volumen holzsichtig und in Rahmenbauweise errichtet wurde. Insbesondere im obersten Stockwerk ergibt sich außerdem aus der unterschiedlichen Höhe der Volumen ein reizvoller Gegensatz.
Neben Holz und Beton fanden im Ausbau primär Lehmbaustoffe und Lehmputz Verwendung. Gedämmt wurde zudem mit Zellulose, so dass hier nicht nur ein stadträumlicher, sondern auch ein ökologischer Akzent gesetzt werden konnte. (sb)
Fotos: Adolf Bereuter
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arcseyler | 16.11.2023 09:09 Uhr.......
vom körperlich Ganzen links, reduziert zum Teil des Ganzen, rechts.