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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohn-_und_Geschaeftshaus_in_Berlin_von_AHM_Architekten_9711596.html

16.01.2025

Lärche in Moabit

Wohn- und Geschäftshaus in Berlin von AHM Architekten


Langsam, aber stetig nimmt der Prozentsatz an Holz- und Holzhybridbauten in deutschen Innenstädten zu. Selbst im „Steinernen Berlin“ (Werner Hegemann) sind Holzfassaden keine Exoten mehr. So zeigt nun auch ein siebengeschossiger Neubau in Moabit stolz, woraus er gemacht ist: Holz und Beton. Der Entwurf stammt von AHM Architekten (Berlin).

Das neue Geschäfts- und Wohngebäude ergänzt an einer Kreuzung den Blockrand, schließt ihn aber nicht. Keller und Erdgeschoss bilden einen Sockel aus Ortbeton, der als L um die Ecke führt, aber zum Nachbargebäude im Nordosten eine Durchfahrt offen lässt. Im Sockel gibt es bis zu drei Mieteinheiten für Läden oder Gastronomie. Darüber steht ein sechsgeschossiger Riegel als Holzmassivbau. Er schließt mit einem kleinen Knick an den Nachbarn im Westen an und verlängert so die Straßenflucht.

Die Erschließung des rund 3.170 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassenden Baus erfolgt vom kleinen Hof samt Fahrradstellplätzen aus. Von hier können alle Obergeschosse über ein offenes Treppenhaus, einen Aufzug und Laubengänge erreicht werden. Laubengänge und Aufzugsschacht sind aus vorgefertigten Betonfertigteilen zusammengesetzt, in die Metallbrüstungen sind Pflanzentröge integriert. Im ersten Geschoss gibt es sechs kleine Büroeinheiten, darüber liegen insgesamt 30 Wohnungen mit 30 bis 45 Quadratmetern Wohnfläche. Die Bauherrin ANH Hausbesitz vermietet die Einheiten auf ihrer Website zu circa 35 Euro pro Quadratmeter.

Die Fassade zur Straße repräsentiert in ihrer modularen Struktur aus vorgehängtem Lärchen-Profilholz die schottenförmige Tragstruktur des Gebäudes. Jede Wohnung verfügt über schmale, französische Balkone, die mit großen Glas-Schiebetüren zum Wohnraum geöffnet werden. Außenliegende, motorisch bedienbare Schiebe-Elemente aus Holz dienen einerseits dem Sonnenschutz und sollen andererseits ein bewegtes Fassadenbild aus offenen oder geschlossenen Flächen erzeugen. Das vorgeschobene Dach des Beton-Sockels bietet noch eine Gemeinschaftsterrasse, die von allen Mietern genutzt werden kann. (fh)

Fotos: Jordana Schramm


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