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24.03.2022
Schlossgold und Gebirgstal
Wohn- und Geschäftshäuser in Dresden von Knerer und Lang Architekten
Entlang der Befestigungsanlagen aus dem 18. Jahrhundert und parallel zum Grüngürtel, der die Altstadt Dresdens umgibt, entstand auf enger Grundfläche ein Ensemble aus zwei Wohn- und Geschäftshäusern. Bis 1951 befand sich an diesem Ort eine der drei großen historischen Markthallen Dresdens, die der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg letztendlich nicht standhielt und abgerissen wurde. Da eine Bebauung aufgrund der städtebaulichen Situation lange Zeit als schwer realisierbar galt, wurde das Grundstück seither lediglich als Parkplatz genutzt. Seit 2013 nahmen sich der Weiterentwicklung der Flächen jedoch ein bayerischer und ein tschechischer Bauträger an, die als gemeinsamer Bauherr mit dem Namen Baywobau CTR Wallstraße II agierten.
Für eine geeignete Wohnbebauung sei die Innenhofsituation zu beengt, so die Prämissen der Planung. Der nun realisierte architektonische Entwurf von Knerer und Lang Architekten gemeinsam mit Noack Landschaftsarchitekten (beide Dresden) setzt dem eine Idee entgegen, die den Geschosswohnungsbau oberhalb einer durchgehenden Unter- und Erdgeschosszone anordnet. Diese Bereiche sind für mietbare Ladeneinheiten, Anlieferzonen, Garagen, Technikräume und Erschließung ausgebildet und räumlich klar getrennt. Gleichzeitig entsteht auf dem Dach des Sockels eine eigene, landschaftlich gestaltete Grünzone, in die beidseitig gestaffelte Terrassen hineinragen. Für die Planer*innen weckte das unter anderem die Assoziation an ein „grünes Gebirgstal mitten im großstädtischen Zentrum“.
Insgesamt 287 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen konnten realisiert werden, diese verfügen fast ausnahmslos über einen hofseitigen Außenraum in Form von weiträumigen Terrassen oder kleineren Balkonen. Straßenseitig wurde der in Stahlbeton ausgeführte Massivbau teilweise mit eloxiertem Aluminiumlochblech im Farbton „Dresdner Schlossgold“ verkleidet. So solle eine Brücke zum urbanen Raum und zur Historie des bürgerlichen Stadtbildes entstehen.
Die Baukosten inklusive technischer Anlagen beliefen sich laut Angaben auf 50,7 Millionen Euro. Im Schnitt werden die frei finanzierten Mietwohnungen mit 12,30 Euro pro Quadratmeter netto angeboten. (sab)
Fotos: Jens Weber
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