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19.06.2015
Sep, Hild und K
Wohn- und Büroensemble in München
An ein Kreuzfahrtschiff, das am Eisbach vor Anker gegangen ist, erinnern diese Neubauten von Hild und K (München/Berlin) im Münchner Tucherpark. Die Abstufungen der Fassade lassen an hohe Deckaufbauten denken, während die Begrenzung der umlaufenden Balkone wie eine Reling wirkt. Der massivere Baukörper an der Straße dient als Bürogebäude, während das Wohnhaus im Park gerade abzulegen scheint: Im rechten Winkel zueinander positioniert, sind die beiden Volumen nur noch durch zwei schwebende Gärten miteinander verbunden. Knapp ein Hektar ist das Grundstück groß, das unweit vom Englischen Garten liegt.
Die umliegenden Bauten im Tucherpark, der in den 1960er Jahren entstand, gehen auf Sep Ruf zurück. Für die Bayerische Vereinsbank entstand damals ein Verwaltungsviertel, das heute unter Ensembleschutz steht. Das alte EDV-Zentrum, das nicht von Ruf selbst stammte, ließ sich allerdings nur schlecht nachnutzen und durfte darum abgerissen werden. An dessen Stelle fügt sich der neue Gebäudekomplex durch Kubatur, Fassade und horizontale Gebäudegliederung sensibel ein. Heller Naturstein und etagenhohe Glaselemente sorgen für Leichtigkeit, denn ihren Entwurf verstehen Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber „als Hommage an die Architektur des Standorts“.
Im Innern des terrassierten Wohnhauses setzt sich die Verwendung natürlicher Materialien wie Muschelkalkböden, Eichenparkett und Wandverkleidungen aus Jurastein fort. Die offenen Grundrisse der 29 Einheiten sind zwischen 92 und fast 400 Quadratmeter groß. Die Terrassen erweitern den Wohnbereich nach außen und stellen einen engen Bezug zur umgebenden Parklandschaft her. Kleinteilige Muster aus dunklem Muschelkalk und hellem Travertin verleihen der Hauswand zusätzliche Tiefe. Von einer „sinnlichen Fassadengestaltung“ sprach die Jury des Architekturpreises 2012 mit Blick auf die Arbeit von Hild und K – im Tucherpark lässt sich das gut nachvollziehen. (bk)
Fotos: Michael Heinrich
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