Drei Giebel, drei Häuser? Leider falsch, auch wenn dieses südkoreanische Wochenendhaus auf den ersten Blick so erscheinen mag. Wie schon die Berghütte von Peter Pichler und Pavol Mikolajcak in Südtirol gibt sich auch dieses Gebäude nur nach außen mehrteilig. Entworfen wurde das Jayoon House, das sich östlich der Hauptstadt in der Provinz Yangpyeong-gun befindet, vom Büro BCHO aus Seoul.
Auf dem 735 Quadratmeter großen Grundstück wünschten sich die privaten Bauherren ihr Haus fürs Wochenendglück. Ein Hauptproblem bestand darin, dass die Straße und damit der Zugang drei Meter über dem Grundstück verlaufen. Eine Topografie, die häufig zu finden ist in den suburbanen Regionen rund um Seoul, in denen sich die Menschen ihre Wochenendhäuschen bauen, schreiben BCHO.
Drei Meter Höhenunterschied und ein seltsam geformtes Grundstück – diese Voraussetzungen forderten die Architekten heraus, weil sie sich nicht einfach mit einer schnöden Treppe abgeben wollten, die hinab auf das Grundstück führt. Vielmehr war es ihr Anspruch, mit der hügeligen Topografie zu arbeiten. Das Haus sollte sich der Landschaft anpassen, nicht anders herum.
Und so konzipierte Architekt Cho Byoung-soo ein Gebäude mit zwei verschiedenen Ebenen: Oben drei Häuschen, die Fronten mit Zedernholz, die Seiten und das Dach mit Zinkplatten verkleidet. Darunter ein von Glas und Beton dominiertes Geschoss, das mit dem dahinterliegenden Felshang verbunden ist. Dazwischen eine massive, auskragende Betonplatte, getragen von dünnen Stahlstützen. Auf der oberen Ebene sind Bad und Schlafzimmer, in dem großen Raum unten Küche, Wohn- und ein separater Essbereich auf einem Podest untergebracht. 147 Quadratmeter groß ist das Haus, das sowohl traditionelle als auch moderne asiatische Gestaltungsmuster verbindet. (kat)
Fotos: Sergio Pirrone