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08.01.2018
Schwarz gefaltet in karger Landschaft
Wochenendhaus in den Anden Chiles
Das ist ein Luxus, den man sich als passionierter Bergfreund gerne gönnen möchte: Am Westhang der Anden, gut 70 Kilometer nördlich von Santiago de Chile, ließ sich eine bergbegeisterte Bauherrin ein Haus errichten, das als bequemer Ausgangs- und Zielpunkt ihrer Touren dient – spektakuläre Aussicht inklusive. Der Name des Projekts ist Programm: Als Refugio para un montañista bezeichnen Gonzalo Iturriaga Arquitectos (Santiago de Chile) das Wochenendhaus.
Nur 60 Quadratmeter Wohnfläche umfasst die kleine, edle Berghütte, die das Büro für eine Anhöhe am Rande der Ortschaft San Esteban entwarf. Ganz in Schwarz zeigt sich das mit Kieferbrettern verkleidete, reduzierte Volumen, das einen Wohnbereich, zwei Schlafzimmer und ein Bad umfasst. Letzteres liegt im Zentrum des kleinen Hauses mit seiner zweifach geknickten Dachfläche.
Vor allem an der Eingangsseite lässt der Entwurf ein wenig an ein Zelt denken, das hier auf dem Plateau aufgespannt wurde. Das Haus ist aufgebockt und scheint geradezu über den kargen Kies- und Sandflächen in Grau beziehungsweise Braun zu schweben. Die Zugangsrampe und der demonstrativ daneben gesetzte, übergroße Fundamentsockel unterstreichen die Idee des Temporären und des fremdartigen, autarken Unterschlupfs, der in die unwirtliche Bergwelt gesetzt wurde.
An der gegenüberliegenden Seite überrascht ein riesiges Fenster mit einem kleinen Freisitz. Als gelungen kann auch die auf wenige Elemente fokussierte Außenraumgestaltung gelten: Sand- und Kiesflächen, einige Findlinge, eine Steinmauer, eine grob gearbeitete Terrasse aus Beton mit quadratischem Raster sowie ein langer, schmaler Pool rahmen das Haus und spiegeln die rauhe Schönheit der Bergwelt wider.
Nicht grauer Fels und grüne Landschaften wie in den Alpen, sondern viel Kargheit und braune Farbtöne charakterisieren die Bergwelt der Anden, in die Gonzalo Iturriaga Arquitectos das Haus setzten. Und sicherlich ist es auch kein Zufall, dass das Haus bei grauem Himmel fotografiert wurde. (gh)
Fotos: Federico Cairoli
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