Mehr Zeit in der Natur verbringen und den durchgetakteten, digitalen Alltag hinter sich lassen – nicht erst seit Beginn der Pandemie wünschen sich viele einen Rückzugsort im Grünen. Mit ihrem Wochenendhaus im mexikanischen Hochland spüren HW Studio (Morelia) diesem Verlangen nach und setzen es in gebaute Realität um. Ähnlich wie Mold am felsigen Hang der griechischen Insel Serifos lassen die Architekt*innen das Haus inmitten einer von Bergen, Schluchten und Wäldern geprägten Umgebung im Untergrund verschwinden.
Als Inspirationsquelle diente HW Studio das Bild eines verängstigten Kindes, das sich schützend ein Bettlaken über den Kopf zieht – gerade so, dass es noch darunter hervorlugen kann. Die Architekt*innen bezeichnen ihr Werk als „abwesende Architektur“ und vergaben passend dazu den Titel The Hill in Front of the Glen – zu deutsch „Der Hügel vor der Schlucht“. Es sei eines der wichtigsten Anliegen des privaten Bauherrn gewesen, die raue Atmosphäre der Umgebung zu erhalten und den Eingriff in die Natur auf ein Minimum zu beschränken, erklären die Architekt*innen. Lediglich vier sanft gewellte Betonbänder tauchen aus der grünen Landschaft auf – zwei davon begrenzen den begrünten Hügel, zwei weitere rahmen den schmalen Zugang zum Haus ein.
Dieser Weg sei gerade breit genug, um alleine die „Pilgerreise in die Einsamkeit anzutreten“, so HW Studio. Auf dem Weg in das gewölbeartige Refugium weiten sich die Betonbänder, um Platz für einen alten Baum zu schaffen, der sich dem Besucher in den Weg stellt. Beim Betreten des Hauses wird der schmale Durchgang schließlich zu einem Korridor, der die drei Schlafzimmer des 250 Quadratmeter großen Hauses, jedes mit eigenem Bad, von der offen gestalteten Küche sowie dem Wohn- und Essbereich trennt. Auf beiden Seiten des Hauses schaffen raumhohe Glaswände einen fließenden Übergang von innen nach außen. Der Wohn- und Essbereich öffnet sich hin zu einer bewaldeten Schlucht, während die Schlafräume den Blick auf einen schmalen Innenhof freigeben, hinter dem Baumkronen in den Himmel aufragen. (dsm)
Fotos: Cesar Bejar, Dane Alonso
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Georg | 11.11.2021 15:23 UhrLächerlich
So etwas sollte ein für alle mal verboten werden.
Eine Schande so etwas in den Wald setzen zu dürfen.
Das Tollste der Stacheldrahtzaun drunherum....MEINS!