Rund 60 Co-Working Spaces bietet das Londoner Unternehmen mit dem sinnigen Namen workspace in der britischen Hauptstadt an. Kürzlich kam ein weiterer hinzu. Der unauffällige Klinkerbau namens Brickfields liegt nordöstlich des Londoner Stadtzentrums im Bezirk Hackney und beherbergt 98 Studios mit einer Größe von 12 bis 400 Quadratmetern. Das Büro Witherford Watson Mann (London) hat das Backsteingebäude entworfen und konnte sich damit sogleich den Fritz-Höger Preis 2020 in der Kategorie Gold für Büro- und Gewerbebauten sichern.
Brickfields ersetzt ein in den 1980er Jahren errichtetes Wohngebäude. Erster Impuls der Architekt*innen war es, die Struktur des Bestandsgebäudes zu erhalten. Man entschied sich jedoch schließlich dagegen, da die niedrigen Decken und die massive Betonstruktur eine sinnvolle Umnutzung unmöglich machten. Dennoch gelang es Witherford Watson Mann, Teile der vorhandenen Fundamente zu erhalten. Darauf errichtete man den sechsgeschossigen Neubau, bestehend aus einer Stahlskelettkonstruktion und einer tragenden Klinkerkonstruktion an den Straßenfassaden. An den Längsseiten wurde der Bau auf drei beziehungsweise vier Geschosse abgestuft, sodass er sich umsichtig in seine unter Bestandsschutz stehende Umgebung einfügt. Darüber hinaus zitieren Lisenen an der Fassade die Kleinteiligkeit der Nachbarbebauung, indem sie den Rhythmus der vorhandenen, schmaleren Parzellen aufgreifen.
Hohe Räume, Stahl, Ziegelmauerwerk: Insgesamt bedienen sich die Architekt*innen bei der Fassaden- wie auch Innenraumgestaltung des für viele Co-Working Spaces typischen Fabrikhallencharakters. Der dunkelbraune Klinker, hergestellt in der
Bockhorner Klinkerziegelei Uhlhorn, gibt die Farbgebung von verwitterten Fabrikfassaden wieder, während sich innen die Studios auf beiden Längsseiten um einen langgestreckten, zentralen Lichthof gruppieren. Die Mieter*innen teilen sich diesen Raum, der sowohl als Erschließung als auch als Gemeinschaftsfläche dient. Offene Gemeinschaftsbereiche, Besprechungsräume und Sitzgelegenheiten verteilen sich auf verschiedenen Etagen und sind zum größten Teil so gestaltet, dass sie sich in Richtung Lichthof orientieren. Im Erdgeschoss ergänzt ein Café das Angebot.
(dsm)
Fotos: David Grandorge, Philipp Ebeling
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