Mit einem Urknall wird am heutigen Tag das Warschauer Wissenschaftszentrum „Copernicus“ eröffnet. Der britische Experimentalkünstlers und Regisseur Peter Greenaway wird am Abend mit einer Inszenierung das Gelände rund um den Neubau des jungen polnischen Architektenbüros RAr-2 Laboratorium Architektury Gilner & Kubec einweihen.
Das Gebäude am Weichselufer, das in Zusammenarbeit mit dem englischen Ingenieursbüro Buro Happold entstand, hat schon seinen ersten Härtetest bestanden: Denn in diesem Jahr erreichte der polnische Strom seinen höchsten Stand seit 160 Jahren.
Das Wissenschaftszentrum entstand in zwei Jahren Bauzeit. 15.000 Quardratmeter verteilen sich auf den nur zweigeschossigen Bau der sich über der Decke eines Straßentunnels erhebt. Die Nutzflächen des L-förmigen Grundrissen beherbergen Ausstellungsräume, Labors, ein Konferenzzentrum, ein Restaurant und Café sowie Büroräume. Viele Materialien und Konstruktionstechniken seien hier erstmalig in Polen verwirklicht worden, so die Ingenieure. Trichterförmige Dachflächenfenster beleuchten die inneren Ausstellungsräume mit Tageslicht. Gleichzeitig sollen sie Raumklima und Lüftung regulieren. Auf dem Dach befindet sich ein Garten. Ein Park mit verschiedenen „Entdeckungsstationen“ umgibt das Copernicus-Zentrum. Insgesamt füge sich das Gebäude perfekt in die Flusslandschaft ein, so die Architekten. Die aus einer verstärten Betonstruktur bestehenden Fassade, war aus einem Team von Künstlern, Architekten, Geologen und Landschaftsplanern entwickelt worden, damit sie sich besonders gut in Umgebung einpasse. Den höchsten Teil des Gebäudes bildet das 16 Meter hohe Planetarium dessen Kuppel aus einem rotgerasterten Spezialglas besteht, um Lichtreflexionen zu vermeiden.