Man glaubt der Pressemitteilung des Auslobers kaum: Da soll doch tatsächlich eine Jurysitzung mit zwei Vorsitzenden stattgefunden haben? Auch wenn man sich verwundert die Augen reibt, dass ausgerechnet Wolf D. Prix und Dietmar Eberle sich diesen Job geteilt haben sollen, gibt es am Ergebnis des Achitekturwettbewerbs „Neubau der Wirtschaftsuniversität Wien“ nichts zu deuteln:
• 1. Preis: BUSarchitektur, Laura Spinadel, Ewald Pachler, Wien
• ein 2. Preis: Berger + Parkkinen, Wien
• ein 2. Preis: ARGE Zeytinoglu/Flatz, Wien
• ein 4. Preis: Oberst & Kohlmayer GmbH Generalplaner, Stuttgart
• ein 4. Preis: Holzbauer & Partner ZT GmbH
Die Architekten waren eingeladen, eine Planung zur Realisierung der neuen Wirtschaftsuniversität (WU) am künftigen Standort südlich des Messegeländes
Wien abzugeben. Auf einem 88.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Südportalstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Neuen Messe Wien im zweiten Wiener Gemeindebezirk soll bis 2012 die campusartige neue WU mit rund 110.000 Quadratmetern Nettonutzfläche errichtet werden.
Insgesamt haben 24 Architekturbüros an dem Wettbewerb teilgenommen. In der letzten Runde des Verfahrens wurden von der Jury drei Projekte zur Überarbeitung empfohlen.
Der Sieger des Wettbewerbs, BUSarchitektur, wird jetzt mit einer Masterplanung beauftragt. Danach werden weitere Wettbewerbe für einzelne Bauabschnitte durchgeführt.
Ausschlaggebend für die Jury war die überzeugende Interpretation des klassischen Campuskonzeptes als Bindeglied zwischen Stadt und grünem Prater. Der Masterplan sieht vor, dass sich die neue WU um ein „Library & Learning Center“ gruppiert, das Dienste für Studierende und Forschungsbibliotheken unter einem Dach vereint. In einem „Hörsaalzentrum“ sollen Großhörsäle sowie ein Großteil kleinerer Hörsäle und Seminarräume angesiedelt werden.
Der in unmittelbarer Nachbarschaft liegende grüne Prater wurde als bestimmendes Element in die Planung einbezogen: Durch Lücken in
der Bebauung und durch die Abstufung der Gebäudehöhen stellt das Campuskonzept von BUSarchitektur wechselnde Sichtbeziehungen zur angrenzenden Grünfläche her.
Nach derzeitigem Zeitplan soll der Baubeginn Anfang 2010 erfolgen und das Projekt im Herbst 2012 fertig gestellt werden.