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14.10.2010

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Russische Avantgarde

Wirtschaftsschule von David Adjaye in Moskau fertig


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Eine Skulptur ganz im Stil der russischen Avantgarde: Der konstruktivistische Neubau für die Moscow School of Management am Stadtrand der russischen Megapolis sieht aus wie ein Stück gebaute Kunstgeschichte. Entworfen wurde er von den britischen Architekten David Adjaye Associates (London). Mitte September 2010 wurde der Neubau eingeweiht und damit das neue Zentrum für das Campusgebiet SKOLKOVO im gleichnamigen Bezirk.

Der 45.000 Quadratmeter große Neubau setzt sich aus einem zylinderartigen verglasten Baukörper und vier darauf liegenden, verschieden großen Quadern zusammen. Diese Anordnung mit dem Charme großer Bauklötze soll laut den Architekten Offenheit, Zusammenhalt und die Negation einer Hierarchie suggerieren. Der kreisförmige Grundriss im Erdgeschoss dient als verbindendes Element für die Unterrichts- und Seminarräume sowie das Kongresszentrum in den oberen Etagen. Die Grünanlage mit einem kleinen Park auf dem Dach ist vom Campus aus kaum einsehbar und definiert die Zwischenzonen der Seminarbausteine.

Die Fenster verschwinden förmlich in der Fassade – sie wurden in das unregelmäßige Muster aus bunten Alucobond-Rhomben eingepasst, die in verschiedenen Winkeln gegeneinander versetzt angeordnet sind. Die Fenster sind daher nahezu unsichtbar. Nicht ohne Grund erinnern die abstrakten Fassaden der oberen Gebäudekuben an die Bilder des russischen Avantgarde-Künstlers Kasimir S. Malewitsch, schließlich ließ sich David Adjaye von seinen Werken inspirieren.


Kommentare

9

Andrea Palladio | 18.10.2010 18:05 Uhr

@ Mesim

Danke, genau das war die Absicht.

8

solong | 18.10.2010 09:23 Uhr

schwere ... orientierungslosigkeit...

... was soll das ... schwere klötzchen ... mit wirr wirkender fassadengrafik ... auf leichtem ... verglastem rund ... soll es den zustand unserer sogenannten wirtschaftseliten dokumentieren ??? ... locker und ungezwungen ... ist da nichts ... ausser vielleicht der allzu lockere umgang mit entwurf nach dem motto ... schnell gemacht ... und weit genug weg ist es auch ... nähert sich hier die sogenannte avantgarde ... an die qualiäten des gros der heutigen führungsebenen ... mit ihrem money for nothing ansprüchen ???

7

xxx | 17.10.2010 19:07 Uhr

Sehr feiner Bau!


Bemerkenswert und neu ist der überaus entspannte Umgang mit Geometrien - sowohl in der leichten Komposition der Körper im Raum als auch an den Fassaden der oberen Quader.

Die Architektursprache fügt sich gut in die der bisherigen Bauten Adjayes ein, zeigt aber dennoch Eigenständigkeit und Weiterentwicklung; es scheint auch das bisher grösste realisierte Projekt zu sein.

Auch in seinem Kontext erstaunt das Projekt - es ist bisher eines der wenigen zeitgenössischen Gebäude, die unter den Rahmenbedingungen im heutigen Russland in beachtlicher architektonischer Qualität realisiert wurden!

Man wünscht sich also weitere professionelle Fotos nach Fertigstellung, auch der sicherlich genauso gelungenen Innenräume..

6

Mesim | 17.10.2010 10:05 Uhr

Andrea Pallado

Sehr geehrter Herr Palladio,

eigentlich kritisiere ich andere Kommentatoren ungern. Nachdem Sie aber so weit ausgeholt haben muss man schon einmal festhalten, dass Ihre viel zu langen Ausführungen auch zu nichts Anderem führen als das Offensichtlichste zu beschreiben.

5

rli | 15.10.2010 16:34 Uhr

avantgarde

++-- ein lockeres ungezwungenes spiel mit geometrischen volumen -- like avantgarde -- top --++

4

Andrea Palladio | 15.10.2010 13:55 Uhr

… an die Vorredner

Erneut möchte man gerne darin erinnern, doch bitte etwas differenzierter Kritik zu üben. Aussagen wie "eigentlich mag ich den Architekten ja" führen nicht weiter. Und wenn es sich hier tatsächlich um eine, darüber hinaus schlechte, OMA-Kopie handeln sollte, wie hier dreist behauptet wird, dann sollte man sich doch bitte die Mühe machen, diesen Vorwurf ein wenig zu artikulieren. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Autor dieser Zeilen weder mit dem Werk von Adjaye noch mit dem der Rotterdamer besonders gut vertraut ist.

Es ist immer höchst verfänglich einer Arbeit vorschnell ein Label anzuheften. Auch das Schlagwort "konstruktivistisch" führt hier nicht wirklich weiter.

Was hat der Architekt da also gemacht? Er hat einen zylinderförmigen Socken gebaut und darauf vier Quader und einen weiteren Zylinder relativ locker positioniert. Zwei der Quader sind sehr schlank proportioniert und kragen auf einer Seite dramatisch über den Sockel hinaus. (Bild 10) Leider erfährt man nicht, wie die einzelnen Teile des Entwurfs programmiert worden sind.

Erhellend ist aber v.A. die Positionierung auf einer weitläufigen Grünfläche (Bild 9), der Masstabssprung zu den angrenzenden Häusern, gar zu dem nahen Waldstück. Interessant ist hier konsequent ein absoluter Körper gesetzt wurde (dafür spricht ja schon der Kreis), der aber dann mit seinen Aufbauten dann doch auf seltsame Art versucht, der Umgebung näher zu kommen. Formal mag das in der Grossform an die Konstruktivisten erinnern. Die Durcharbeitung ist indes deutlich trockener und weitaus weniger technizistisch. Auch die ornamentale Wirkung der Fassade ist einem jüngerem Trend geschuldet.

Ein Fragezeichen ist aus meiner Sicht die umlaufend auskragende Dachterrasse des Zylinders. Dadurch wird das relativ einfache Kompositionsprinzip verunklärt und die Auskragungen in ihrer Wirkung geschmälert. Zusätzlich wird der Zylinder in seiner Funktion als "Sockel" sofort relativiert, in dem er selbst wiederum auf Politis aufgeständert wird (Bild 1).

3

ulrich müller | 14.10.2010 17:45 Uhr

adjaye in moskau

Ich weiß nicht, was da an Malewitsch erinnert. Hätte der so etwas Banales fabriziert würden wir uns heute kaum an ihn erinnern - zu recht!

2

max | 14.10.2010 17:04 Uhr

schade

eigentlich mochte ich adjaye immer. doch das hier wirkt wie eine schlechte OMA-kopie.

1

peter | 14.10.2010 16:25 Uhr

etikettenschwindel? konstruktivismus?

...hm. dieser bau ist kaum konstruktivistischer als zigtausende sowjetischer plattenbauten. eine interessante metallfassade, gewiss, aber das etikett "konstruktivistisch", mit dem man ein projekt in russland hier zu schmücken weiß, ist kaum mehr als eine wohlklingendes label.

aber was ist wirklich drin? ist der bau wirklich fertiggestellt, oder haben wir es hier nicht doch mit baustellenfotos zu tun? welche innenräumlichen qualitäten bietet das ensemble?

die außenhülle ist ein gutes signal, jetzt wäre es noch interessant, die innenräumlichen qualitäten des gebäudes würdigen zu können... bitte um veröffentlichung von innenraumbildern.

 
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