Der badische Winzerhof Gierer in Nonnenhorn liegt etwas erhöht, etwa 500m vom Bodensee entfernt und schließt direkt an eigene Weinberge an. Zur Verbesserung der Arbeitsabläufe sollte der Winzerhof zeitgemäß modernisiert werden. Das Heilbronner Architekturbüro mattes sekiguchi entwarf einen Neubau als Verkaufs- und Verkostungsraum mit Holzfasskeller, der im Sommer 2008 eröffnet wurde.

Der neue, 165 Quadratmeter große, gläserne Verkaufsraum schiebt sich aus der Giebelseite der Scheune heraus. Zur Straße hin wird er als Vitrine wahrgenommen, vom Innenraum aus ist er ein Fenster zum Weinberg. Eine massive Ausstellungswand aus Valser Quarzit markiert den Eingang und schirmt den westlichen Gartenbereich vom Verkaufsraum ab.

Eine gekrümmte Ausstellungswand tailliert den Verkaufsraum in zwei Bereiche: den Bereich mit Produktpräsentation – dem Eingang zugewandt – und die Theke als Zone der Beratung. Die rückwärtige Raumhälfte mit einer Sitznische in der Natursteinwand bietet einen Rückzugesbereich. Dort können die Weine mit Blick in den eigenen Weinberg verköstigt werden. Vom Eingangsbereich gelangt man in die Scheune: Die neue Probierstube ist ein introvertierter Raum mit langem Tisch, Eckbank und Stühlen. Die Wände sind mit rotweingetränktem Holz vertäfelt, der teilweise verglaste Boden lässt den Holzfasskeller sichtbar werden. Im rückwärtigen Bereich der Scheune sind Lager und Sanitärräume eingebaut. Neben dem Probierraum führt eine Treppe in den vorhandenen Keller unter der Scheune, in dem der Wein in Holzfässern ausgebaut wird. Der raue Charakter des Kellers bleibt erhalten.

Bildnachweis: Dietmar Strauß, Besigheim

Zu den Baunetz Architekt*innen:

Mattes Riglewski Wahl Architekten

Kommentare:
Meldung kommentieren