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03.12.2021
Luxus des Containerlebens
Wiercinski-Studio in Poznan
Eine Antwort auf die Bodenfrage könnte sein, freie Flächen nur temporär mit einer mobilen Architektur zu bebauen. Freilich ist dies keine Lösung für diejenigen, die Wohnen mit Kontinuität und Sesshaftigkeit verbinden. Doch Manche favorisieren das nomadische Modell, so die Bauherren dieses Container-Wohnhauses, das Adam Wiercinski von c (Poznan) entwickelt hat. Jetzt steht das kleine demontierbare Wohnhaus auf einem bereits bestehenden Container gleicher Art in einem gemeinschaftlichen Garten unweit des Szelagowski Parks in Poznan. Demnächst wollen es seine Bewohner*innen in einen Wald umziehen, dann irgendwann tatsächlich auf ein Schiff.
Zwei gewöhnliche, metallene Schiffscontainer von 12,50 Metern Länge und 2,50 Metern Breite kombinierte Adam Wiercinski zu 54 Quadratmetern Wohnfläche. Ein gestreckter Wohnraum mit Küche und Arbeitsplatz, ein von ihm abgehender separater Schlafraum und ein Badezimmer mit Badewanne finden in den längs aneinander gefügten Containern Platz. Die metallenen Wände ließ Wiercinski mit Isolierschaum beschichten und von innen mit Holzpaneelen und Parkettboden verkleiden, bei den 2,90 Meter hohen Vorfabrikaten erreicht er schließlich eine Raumhöhe von angenehmen 2,60 Metern.
An den Stirnseiten, wo eigentlich die Tore der Container sind, setzt der Posener Architekt raumhohe Fenstertüren ein. An den Längsseiten wiederum schneidet er quadratische Fenster aus den Containerwänden aus. Letztlich wird der Wohnraum von allen vier Seiten belichtet. Auch das reduzierte Möbeldesign des effizient organisierten Minihauses stammt von Wiercinski-Studio, das in Posen schon mehrfach Projekte des minimalen Wohnens realisiert hat.
Damit das mobile Containerhaus aber auch ein wenig mit seinem derzeitigen Standort verankert ist, entwarf Adam Wiercinski für seine Lage auf einem bestehenden Container Treppen und ein verziertes Geländer für die 24 Quadratmeter große Terrasse. Da es jetzt in einem dicht bewachsenen Garten steht, ließ Adam Wiercinski auch die Metallwände in ein gartenmäßiges Dunkelgrün streichen. Irgendwie, trotz Mobilität, braucht wohl auch dieses Wohnprojekt Zeichen der Sesshaftigkeit. (sj)
Fotos: ONI Studio
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