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13.03.2023

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How to Hitlerhaus?

Wiener Debatte zum Wettbewerb in Braunau


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„Umgestaltung des Gebäudes Salzburger Vorstadt 15“ lautete der 2020 entschiedene Wettbewerb, der auch außerhalb des Standorts im österreichischen Braunau am Inn für allerhand Diskussionen sorgte: Bei dem betreffenden Bestandsbau handelt es sich um das Geburtshaus Adolf Hitlers, das der Funktionär Martin Bormann im Auftrag der NSDAP 1938 zu Propagandazwecken erworben hatte. Ziel der 2019 veröffentlichten Auslobung war es, in dem Gebäude eine vom Österreichischen Innenministerium beschlossene Polizeistation unterzubringen. Ausgehend von dem erstplatzierten Entwurf des Büros Marte.Marte Architekten (Feldkirch) soll das Haus demnächst in seine Grundgestalt aus dem 17. Jahrhundert umgebaut werden, um die neue Nutzung aufzunehmen.

Vor dem Baustart im Herbst dieses Jahres findet am Mittwoch, 15. März 2023 im MAK Wien eine öffentliche Debatte statt, in der Wettbewerb und Ergebnis kritisch nachbesprochen werden sollen. Organisiert wird sie vom DA – Verein zur Förderung von Diskurs in der Architektur. Der Wiener Verein hatte sich 2020 in Reaktion auf das Wettbewerbsverfahren gegründet. „Statt sich im Rahmen des geplanten Umbaus einer kritischen Auseinandersetzung mit dem unbequemen gesellschaftlichen und baulichen Erbe zu stellen, wurde als Absicht des Wettbewerbs formuliert, die ‚Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus zu beseitigen‘“, heißt es dazu auf der Website des Vereins. Hinterfragt wird zudem die Angemessenheit einer Nutzung als Polizeistation.

Diskutieren werden unter dem Titel „How to Hitlerhaus?“ die Kuratorinnen und Kulturwissenschaftlerinnen Elke Krasny und Nora Sternfeld, die Historiker*innen Florian Kotanko, Laura Langeder und Florian Wenninger sowie die Architektin Inge Manka sowie Vertrer*innen des Innenministeriums.

Ebenfalls wird die Website des Vereins vorgestellt, die unter dem Titel Gebaute Verdrängung? als Online-Publikation gestaltet ist. Sie versammelt neben historischen und aktuellen Informationen auch Interviews – etwa mit Jörg Springer und Gabu Heindl, die mit ihren Büros an dem Wettbewerb teilnahmen und Kritik an dem Verfahren üben. Während Heindl sich gegen eine abschließende Einreichung entschied, schlug der gemeinsame Entwurf von Springer Architekten und Kabe Architekten einen Ort der mahnenden Erinnerung vor: Mit der Polizeistation im Rücken hätte das bis in die Obergeschosse aufgeschüttete Haus dann einzig als Erdboden für herauswachsende Bäume gedient.

Termin:
Mittwoch, 15. März 2023, 18.30 Uhr
Ort: MAK – Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien; Vortragssaal, Eingang Weiskirchnerstraße

Ein Zusammenschnitt der Debatte wird im Nachgang auf der Vereinswebsite veröffentlicht.


Zum Thema:

Die Website diskurs-architektur.eu versammelt als Online-Publikation historische Informationen und Interviews und wird von den Architektinnen Linda Lackner, Daniela Mehlich, Anna Paul und Sophia Walk herausgegeben.


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Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau am Inn

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