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04.05.2007
Verteilungspoker
Wien-Mitte-Projekt bewilligt
Für eins der umstrittensten Bauvorhaben in Wien wurde jetzt die Baugenehmigung erteilt: Ab Herbst 2007 soll das Bahnhofsprojekt Wien-Mitte realisiert werden. Dies meldet die Wiener Zeitung am 2. Mai 2007. Die Überbauung des Bahnhofs mit einem rund 127.000 Quadratmeter großen Büro-, Hotel-, Einkaufs-, Gastronomie- und Freizeitbereich stellt die derzeit größte innerstädtische Projektentwicklung Wiens dar.
Geplant wird das 350-Millionen-Euro-Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Wien-Mitte, die aus den Architekturbüros Ortner & Ortner, Neumann + Steiner sowie Lintl + Lintl besteht. Der Entwurf geht auf die städtebauliche Planung von Henke Schreieck zurück, die im Jahr 2004 einen entsprechenden städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hatten (BauNetz-Meldung).
Im Mittelpunkt des wegen seiner Größe und Höhe lange Zeit heftig diskutierten Projekts steht eine Turmscheibe, die nach der Neuplanung nur noch 70 Meter hoch wird. Die umgebende Randbebauung wird nun nur noch 35 Meter hoch. Ursprünglich waren hier drei bis zu 97 Meter hohe Trüme vorgesehen, die aber wegen des drohenden Verlust des UNESCO-Weltkulturerbe-Status' im Jahr 2003 verworfen worden waren (die maßgebliche Höhenmarke liegt in Wien bei 60 Metern).
Die räumliche Qualität von Wien-Mitte definiert sich durch drei große Baukörper, die im Zusammenspiel unterschiedlicher Formen eine differenzierte Abfolge von Räumen erzeugen sollen. Die unterschiedliche Erscheinung dieser drei Bauteile vereint sich auf dem Niveau der Passanten zu einem bis zu 15 Meter hohen, dreigeschossigen „Stadtfoyer“. In letzteres gelangt der Fußgänger durch die umgebende gläserne Randbebauung. Eine dreigeschossige Mall durchquert von einem ellipsenförmigen Foyer bis zur Marxerbrücke das Areal und erschließt neben Einkaufsflächen auch den City Air Terminal.
Neben der (inzwischen besänftigten) UNESCO hat das Projekt in Wien jedoch auch andere Kritiker: Eine Bürgerinitiative Wien-Mitte meldet Bedenken wegen der geplanten Brandrauch-Entlüftungsanlage an, und die „Standler“ der Landstraßer Markthalle drohen im Notfall mit der Besetzung der Markthalle.
Wien-Mitte soll bis 2011/2012 fertig gestellt sein.
Zum Thema:
Zu den Baunetz Architekt*innen:
O&O Baukunst
Henke Schreieck Architekten
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