Was unter „Zentrum am Zoo“ zu verstehen ist, weiß vermutlich kaum noch jemand. Die Berliner hatten das lange, schmale Haus von Paul Schwebes und Hans Schoszberger (1955-57) am Breitscheidplatz jedenfalls rasch „Bikini-Haus“ getauft, inspiriert durch ein offenes Zwischengeschoss, das das Gebäude bis zu einem Umbau 1978 in zwei Abschnitte teilte. Es ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles, zu dem auch das Eckhochhaus am Hardenbergplatz, der kürzlich wiedereröffnete Zoo-Palast und das Kleine Hochhaus hinter dem ehemaligen Kugelstudio von Sabine Christiansen gehören.
Ein bayerischer Investor will das Bikini-Haus unter dem Namen Bikini Berlin als buntgenutzte Mischung aus Einkaufszentrum („die großen Ketten wird man hier vergeblich suchen“), Gastronomie und Kultur Anfang April diesen Jahres wiedereröffnen.
Der Entwurf des belgischen Designers Arne Quinze, der für diesen Auftrag eigens ein Architekturbüro gründete, orientiert sich an der ursprünglichen Gestalt des Hauses. Später arbeiteten die Planer des Münchener Büros Hild und K am Feinschliff dieses Konzepts – und daran, es baubar zu machen, wie die Bauherren diplomatisch sagen. Die Überarbeitung betrifft die Fassade sowie die innenarchitektonische Gestaltung und bezieht auch das Kleine Hochhaus mit ein, das zu einem Hotel umgewandelt und ebenfalls bald eröffnet wird. Den Architekten geht es vor allem darum, „Merkmale, Stimmungen und Atmosphären herauszuarbeiten“, so Andreas Hild.
Vor einem guten Jahr ist in der unmittelbaren Nachbarschaft das Zoofenster von Christoph Mäckler eröffnet worden, ein Hochhaus von Christoph Langhof mit KSP Jürgen Engel Architekten wird folgen.
Abbildungen: Bikini Berlin
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