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29.07.2020

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Baden in Bergen

White Arkitekter planen Ufergestaltung


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Wasser ist das Lebenselixier Bergens: aus den Flussmündungen und den Fjorden kommt es, das Meer schwappt ans Ufer und mitunter prasselt auch noch Regen vom Himmel. So beschreibt es Niels de Bruin, leitender Architekt bei White Arkitekter. Ein Wunder eigentlich, dass nicht vorher schonmal jemand in der Stadt auf die Idee kam, die Uferkante der Stadt ansehnlicher zu gestalten. Das aber wird nun nachgeholt. Das White Arkitekter Büro aus Oslo hat den kürzlich entschiedenen Wettbewerb mit seinem Entwurf gewonnen.

Die Idee ist, einen ganzjährig attraktiven und integrativen Treffpunkt für Bewegung, Erholung und Veranstaltungen verschiedener Art zu schaffen und gleichzeitig Lösungen für Küstenschutz und Klimaanpassung einzubeziehen. Wasser sei dabei das leitende Element – naheliegend, wenn man einen Strandpark mit Meeresbad entwickeln soll. True Blue heißt das Projekt, das im Zusammenhang mit dem Ausbau einer neuen Straßenbahnlinie angeschoben wurde und den bereits bestehenden Lungegårdsparken erweitern wird.

Das Entwurfsprinzip sei angesichts der rauen Bedingungen an der Küste so alt wie die Zeit, erklären die Architekt*innen. „Wie schon die mittelalterlichen Baumeister vor uns bauen wir eine Mauer, die den Rand des Parks bildet. Dieser Schutzwall bildet den Raum für eine Reihe von üppigen Hügeln, Wiesen und Feuchtgebieten.“ Der Ort solle das Wasser zum Erlebnis machen: das wilde, gefährliche ebenso wie das weiche, beruhigende.

Über insgesamt einen Kilometer wird sich der künftige Strandpark erstrecken, der in drei Abschnitte, drei Buchten, gegliedert ist. Die erste grenzt direkt ans Stadtzentrum, hier sollen ein Stadtstrand und ein schwimmendes Seebad realisiert werden. Im weiteren Verlauf verändert sich das Aussehen des Parks von urban zu naturnah und konzentriert sich schließlich auf das Leben unter und über dem Wasser. Geplant sind sowohl feste als auch schwimmende Strukturen wie Inseln, Brücken und Badestege.

Schon früh wurden dafür lokale Akteure einbezogen, vom örtlichen Kunstverein über die angrenzende Schule und eine Umweltorganisation bis hin zum Aquarium von Bergen. „Ihr Beitrag war ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung des Parks“, so de Bruin. Wichtig ist den Macher*innen außerdem, einen Ort zu schaffen, der über einen langen Zeitraum funktioniert und sozial wie auch ökologisch nachhaltig ist. So wird unter anderem angestrebt die Wasserqualität zu verbessern, indem ein System zur natürlichen Reinigung des Versorgungswassers integriert wird. Zudem werden Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt am und unter Wasser ergriffen. Kein Leben im Wasser – kein Leben am Wasser, so die Überzeugung. 2023 soll das Projekt fertiggestellt sein. (kat)


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