Am 9. Juli 1998 stellte Florian Mausbach, Präsident des Bundesbauamts, die Wettbewerbsarbeiten für die Deutsche Schule in Peking vor.
Bei dem zweistufigen Wettbewerb waren fünf Architekturbüros für die jetzt entschiedene zweite Stufe ausgewählt worden, die Teilnehmer erhielten ein Bearbeitungshonorar von jeweils 30.000 Mark. Den ersten Preis errang die Arbeit des Büros v. Gerkan, Marg und Partner (Foto), der zweite Preis ging an die jungen Rosenheimer Architekten Martini und Großmann, der dritte an Thomas van den Valentyn (Köln). Baumschlager/Eberle (Lochau) und Kaufmann/Theilig (Ostfildern) sind zu Recht im ersten Bewertungsrundgang ausgeschieden, weil ihre Arbeiten entwurflich und präsentationstechnisch unter dem Niveau blieben, das für eine solche Aufgabe verlangt werden kann.
Obwohl die Arbeiten anonym eingereicht worden waren, gab es im Vorfeld eine Art seminaristische Vorphase, die das Bundesbauamt als Bauherrenverteter durchgeführt hatte. In diesem Zusammenhang sind alle beteiligten Büros und auch das Preisgericht nach Peking gereist – mit Billigtickets, wie Präsident Mausbach augenzwinkernd versicherte.
Die Deutsche Schule in Peking soll Kindern deutscher Diplomaten und Wirtschaftsführern eine Ausbildung nach heimischem Standard gewährleisten. Der Zeitpunkt der Fertigstellung steht noch nicht fest; unter den am Wettbewerb beteiligten Architekten kursieren dazu diverse Wetten. Das ungünstigste Szenario prognostizierte ausgerechnet Meinhard von Gerkan: Er rechnet mit einem Einzug für das Jahr 2006. Für jedes Jahr der Abweichung muß er eine Flasche seines besten Weins an jeden Mit-Wetter zahlen.