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22.12.2009
Glasbrücke über der Autobahn
Wettbewerbsentscheidung in Warschau
Die Stadtautobahn in Warschau ist eine der größten stadtplanerischen Sünden der Nachkriegszeit, die in der polnischen Hauptstadt realisiert wurde: Sie zerschneidet eine große, historisch zusammenhängende Parkanlage auf dem sogenannten Königstrakt, der repräsentativen Hauptachse der urbanen Entwicklung Warschaus, in unmittelbarer Nähe des Ujazdowski-Schlosses aus dem 17. Jahrhundert.
Der Anfang Dezember entschiedene, internationale Wettbewerb für ein Museum der Geschichte wird diese unglückliche Stadtsituation nun voraussichtlich ändern:
Nach dem Siegerentwurf des Luxemburger Büros Paczowski Fritsch wird ein länglicher, elf Meter hoher Glasquader als Brücke über die Stadtautobahn gelegt und lässt damit einen großen Teil der Trasse in einem Tunnel verschwinden. Flankiert wird dieser Glasriegel von einem geschlossenen Baukörper, in dem Cafes, Bars und Museumsläden geplant sind, die sich zu begrünten Innenhöfen und einer Glaspassage hin öffnen.
Der Glasriegel soll auf rund 8.000 Quadratmetern Museumfläche die Geschichte Polens von den Anfängen bis zur Gegenwart zeigen.Vor dem Museum wird ein „Rasen der Freiheit“ angelegt, der als Multifunktionsplatz für Konzerte, Picknicks, Straßentheater und Happenings genutzt werden kann.
Der Bauherr, das polnische Kultusministerium, plant den Baubeginn für 2011, die Fertigstellung soll 2012, rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft, erfolgen. Die Baukosten von rund 70 Millionen Euro hofft das Ministerium zu achtzig Prozent aus den Töpfen der Europäischen Union bestreiten zu können.
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