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20.06.2012
Die Verfremdung
Wettbewerbe am Schinkelplatz in Berlin
6
karl der kahle | 23.06.2012 08:05 Uhrfad
das ergebnis ist schon etwas entäuschent. das mag ganz nach sicht der dinge anspruchsvolle architektur sein und nach sicht der dinge wurde gewiss auch der "genius loci" beherzt. aber aus irgendeinem grund scheint die stadt nicht in lage zu sein, zu erkennen, was für eine austrahlungskraft sie derzeit weltweit genießt. die architektonische antwort darauf ist jedenfalls das totale gegenteil davon und im grunde ein verrat an das, was berlin gegenwärtig auszeichnet. stadtgestalterisch wird so jedenfalls kein zitat zur gegenwärtigen epoche und dem gesit der stadt gegeben, nur eine haltung dazu. mit dieser haltung tut jedenfalls auch der alten bauakademie - im besonderen der idee der architektur - keinen gefallen. diese vermeintliche zurückhaltung der nun entstehenden architektur ist in ihrer gestaltungs und konstruktionswahl unehrlich.
5
peter | 21.06.2012 17:36 Uhrschinkelplatz
die jungen kreativen köpfe für berlin?
die bleiben natürlich draußen vor der tür, erfüllen sie doch nicht das anforderungsprofil für die zulassung zum wettbewerb...
(falls es jemand noch nicht gemerkt hat:) junge kreative architektenköpfe haben es mehr als schwer in diesem unserem lande. sie werden quasi von amts wegen mundtot gemacht und sollen sehen, woher sie ihre aufträge holen. aus wettbewerben jedenfalls nicht, da werden nur büros mit entsprechenden referenzen, jahresumsätzen und preisgekrönten bauten zugelassen. das ergebnis sehen wir hier.
die chance, per los in die gruppe "junger und kleiner" büros reinzurutschen ist mehr als gering.
nur OFFENE WETTBEWERBE geben jungen, fähigen und kreativen kollegen eine chance, ihr können unter beweis zu stellen. wenn man ihnen aufgrund mangelnder referenzen am ende nicht zutraut, ihren siegerentwurf fachgerecht in die tat umzusetzen, kann man doch als auslober im anschließenden vof-verfahren auf die hinzuziehung eines erfahrenen partnerbüros (z.b. bildung einer arge für lph 5-8) bestehen. wo ist das problem?
warum macht das keiner?
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moco | 21.06.2012 17:01 Uhrtja
die jungen kreativen köpfe dürfen in so einer erlauchten runde nicht teilnehmen ... die zugangsvoraussetzungen verhindern das ...
3
Oli | 21.06.2012 16:30 Uhr@architekt
Gehen wir aufgrund der bisherigen Bauten von Staab Architekten einmal davon aus, dass auch hier höchste Detailbaukunst entstehen wird, gehen wir weiter davon aus, dass immer noch gilt "Nur wer viel kann, kann auf Wenig reduzieren", und gehen wir drittens davon aus, dass Staab Architekten den Gedanken des berühmten Nachbarn Schinkel mit seiner für damalige Verhältnisse ausgesprochenen Reduziertheit (eine wand, paar löcher...) weiterführen, so ist dies ein ganz wunderbarer Entwurf.
2
Lars W | 20.06.2012 16:30 UhrMade in Berlin
Wo bleiben nur die jungen kreativen Köpfe für Berlin?
7
epma | 28.06.2012 18:43 UhrZurückhaltung
K der Kahle hat etwas getroffen:
"diese vermeintliche zurückhaltung der nun entstehenden architektur ist in ihrer gestaltungs und konstruktionswahl unehrlich."
Wir ehren nicht die Architektur der Bauakademie, in dem wie eine gelochte Rasterwand drumherum bauen und dazu Zurückhaltung sagen.
Wir wollen keine Übertreibungen, keine historische Kulissen, nichts Wucherndes.
Aber die Moderne hat mehr Mittel - auch in der Zurückhaltung - als hier gezeigt sind. Die Fassaden haben keine Spannung, sie erzählen nichts. Das, was uns Architekten als letzte Domäne geblieben ist, wird nicht genutzt. Proportion, Dominanz, Ambivalenz, Kontrast... Es ist erbärmlich, an diesem Ort Brüstungen und Wandflächen im gleichen Verhältnis vorzuschlagen. Das hat der Ort der Bauakademie nicht verdient. Wir brauchen in der Zurückhaltung subtile Raffinesse.
Ist es verwunderlich, wenn die Bevölkerung nach historischen Kulissen schreit?
Es gibt wirklich eine Modern ohne Rekonstruktion, ohne Ufos! Strengen wir uns an.