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05.10.2018

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léonwohlhage gewinnen in Osnabrück

Wettbewerb zur Erweiterung des Justizzentrums entschieden


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Auf den ersten Blick ist es nur eine schmale Lücke, die der Neubau besetzt, eingequetscht zwischen monumentalem Landgericht und Amtsgericht, einem nüchternen Bau der Nachkriegsmoderne. Hohe Säulen, die beide Gebäude auf einem leicht erhöhten Platz verbinden und in die Eingangshalle leiten – so sieht es der Entwurf vom Berliner Büro léonwohlhage vor, den die Jury unter Vorsitz des Kölner Architekten Johannes Kister einstimmig auf den ersten Platz wählte.

Doch das Vorhaben ist umfangreicher. Das Staatliche Baumanagement Osnabrück Emsland plant hier, zwischen Osnabrücker Neumarkt und dem Flüsschen mit dem putzigen Namen Hase, einen umfangreichen Neubaukomplex. Neben der Eingangshalle soll auf dem landeseigenen Grundstück auch ein kompletter Querriegel im rückwärtigen Teil des Justizzentrums realisiert werden, der das noch abzureißende, veraltete JVA-Gebäude ersetzen soll. 41 Plätze für Untersuchungshäftlinge entstehen in den Obergeschossen.

114 Büros europaweit hatten sich am begrenzt offenen, einphasigen Realisierungswettbewerb beteiligt, 18 Büros wurden zur Teilnahme ausgewählt, von denen zwölf Ende Juni einen Entwurf abgaben. Im Zentrum: die neue Eingangshalle, die sowohl das denkmalgeschützte Landgericht aus dem 19. Jahrhundert als auch das Amtsgericht aus den 1960er Jahren mit seinem elfgeschossigen Turm erschließt und neu verbindet. Besucherfreundlich und gleichzeitig sicherheitsrelevant, wie es heißt. Bislang wurden die Gebäude autark erschlossen.

Den mit 62.500 Euro dotierten ersten Preis erhielt léonwohlhage, die vor allem in Berlin mit Bauten wie der Indischen Botschaft im Tiergarten, der „Zitrone“, einem Bürohaus am Halensee, oder dem „letzten Haus am Potsdamer Platz“ bekannt sind. Die Preisträger in der Übersicht:


In Osnabrück überzeugten léonwohlhage dank des klar strukturierten und sachlichen Eingangsbereichs, der sich gut proportioniert zwischen Amts- und Landgericht einfüge, die unter Naturschutz stehende Platane einbeziehe und so ein markantes stadträumliches Zeichen setze, urteilte die Jury. Im Inneren punkten lichtdurchflutete Räume sowie das Wegeleitsystem. Es soll Bürgern und Anwältinnen, Besuchern und Richterinnen den Weg durch den Justizdschungel aus Amtsgericht, Landgericht, Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Lingen, Nachlassgericht, Grundbuchamt, Gerichtsarchiv und -verwaltung erleichtern. (kat)


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