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14.07.2021

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Wissenschaftsexpress in München

Wettbewerb zum U-Bahnhof Martinsried entschieden


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U-Bahnhöfe sind keine alltägliche Bauaufgabe, umso mehr Beachtung findet ihre Planung und Gestaltung. Während Wettbewerbe in europäischen Städten wie etwa bei der neuen Linie in Wien obligatorisch sind, nutzt man sie in Moskau zum Stadtmarketing oder beauftragt direkt bekannte Namen wie in Doha. Nachdem vergangenes Jahr in Kopenhagen und Berlin neue Stationen eröffnet wurden, geht es nun in München mit der U6 voran.

Die Münchner U-Bahnlinie 6 ist so etwas wie der Wissenschaftsexpress der Stadt. Vom Forschungszentrum der TU München in Garching ganz im Norden führt sie über die Hochschul-Standorte der Innenstadt derzeit bis zum Klinikum in Großhadern im Westen von München, wo demnächst ein Krankenhausgroßbau realisiert wird. Von dort soll sie nun um einen knappen Kilometer bis zum Wissenschaftscampus Martinsried verlängert werden, wo die Biotechnologie im Zentrum steht. Die neue U-Bahn-Station Martinsried, an die auch ein Busbahnhof und eine P&R-Anlage angegliedert werden, gilt als wichtiger Ziel- und Umsteigepunkt im Verkehrsnetz Großraum München, etwa 9100 Personen werden pro Tag erwartet.

Gegenstand des einstufigen Realisierungswettbewerbs für Architekt*innen und Lichtplaner*innen war ein Gestaltungs- und Lichtkonzept. Da der Grundriss des Bahnhofs bereits feststand, waren detaillierte Gestaltungsvorschläge für Böden, Wände, Decken und alle anderen sichtbaren Elemente in Bezug auf Konstruktionen, Materialien und Farben gefragt. Zudem sollten die Teilnehmer*innen die Leitlinien des Gestaltungshandbuchs U-Bahn der Stadtwerke München anwenden. Ausloberin des Wettbewerbs ist die U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co. KG, die Projektleitung übernahm baustein, die Verfahrensbetreuung Eisenreich Drechsel Partner Architekten aus Regensburg. Aus den eingegangenen zwölf Entwürfen entschied sich das Preisgericht unter Vorsitz von Peter Bohn für folgende Preisgruppe:



  • 1. Preis Gruber + Popp Architekt:innen (Berlin) mit Lichtplanung-Arup Deutschland

  • 2. Preis Schmidtploecker Planungsgesellschaft, (Frankfurt am Main) mit Lichtplanung-Burkhard Wand Lichtplanung (Hamburg)

  • 3. Preis bodensteiner fest Architekten, Stadtplaner PartGmbB & lauber zottmann blank architekten (München) mit Lichtplanung-Beizner Holmes und Partner Light-Design (Stuttgart)

  • Anerkennung Lamott.Lamott Architekten (Stuttgart) mit Lichtplanung- Lunalicht (Karlsruhe)

  • Anerkennung DKFS (London) mit Lichtplanung - conceptlicht (Traunreut)



Das Team um Gruber + Popp Architekt:innen (1. Preis) überzeugte die Jury mit der Gestaltung einer Decke, die an Zellstrukturen unter dem Mikroskop erinnern soll. Entrauchung, Akustik und Beleuchtung sind in organisch geformte Deckenaussparungen und Öffnungen integriert, Aussparungen für Kunstlicht und Leuchten in den Lüftungsschächten sollen eine gleichmäßige Ausleuchtung ermöglichen. Die zellförmige Struktur setzt sich oberirdisch fort. Entrauchungskuppel und Oberlichter wurden in den Freiraum eingebettet und lassen eine „sinnfällige und hochwertige Nutzung der Freibereiche erwarten“, so das Preisgericht.

Der Entwurf vom Team um Schmidtploecker (2. Preis) folgt dem campusprägenden Thema Wissenschaft / Biotech und dem ortsprägenden Thema Natur. Die Jury lobte unter anderem die identitätsstiftende Idee, das zeitlose Design, das vielseitige Lichtkonzept und die dezent helle Gestaltung mit entsprechendem Leitsystem. Tagsüber sowie nachts vermittle der Entwurf eine jeweils spezifische, aber stets angenehme und positive Stimmung. Ehrliche Oberflächen, Reduktion auf Licht und Schatten bewirkten eine zeitlose und robuste Gestaltung. Auch die anderen Preisträger arbeiten mit der Wiederholung markanter geometrischer Formen. Während das Team um bodensteiner fest Architekten (3. Preis) rhombenförmige Decken-Schächten einsetzen, schlagen Lamott.Lamott Architekten (Anerkennung) ovale Skylight-Kuppeln vor, DKFS (Anerkennung) hingegen falten ein Betonband.

Die Verlängerung der U6 nach Martinsried wurde bereits im Juli 2009 beschlossen. Die knapp 1000 Meter lange Strecke sollte ursprünglich ab 2016 gebaut und 2020 eröffnet werden. Der Baubeginn ist nun ab 2022 vorgesehen, Ende 2025 will man die neue Station in den Fahrplan aufnehmen. Der Streckenabschnitt verläuft unter unbebautem Gelände, das sollte also zu schaffen sein. (fm)


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1. Preis Gruber + Popp Architekt:innen (Berlin) mit Lichtplanung-Arup Deutschland

1. Preis Gruber + Popp Architekt:innen (Berlin) mit Lichtplanung-Arup Deutschland

2. Preis Schmidtploecker Planungsgesellschaft (Frankfurt am Main) mit Lichtplanung-Burkhard Wand Lichtplanung (Hamburg)

2. Preis Schmidtploecker Planungsgesellschaft (Frankfurt am Main) mit Lichtplanung-Burkhard Wand Lichtplanung (Hamburg)

3. Preis bodensteiner fest Architekten, Stadtplaner PartGmbB & lauber zottmann blank architekten (München) mit Lichtplanung-Beizner Holmes und Partner Light-Design (Stuttgart)

3. Preis bodensteiner fest Architekten, Stadtplaner PartGmbB & lauber zottmann blank architekten (München) mit Lichtplanung-Beizner Holmes und Partner Light-Design (Stuttgart)

Anerkennung Lamott.Lamott Architekten (Stuttgart) mit Lichtplanung- Lunalicht (Karlsruhe)

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