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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_zum_Bauhaus-Archiv_in_Berlin_entschieden_21856.html

07.11.2005

Blaupause in Weiß

Wettbewerb zum Bauhaus-Archiv in Berlin entschieden


In Berlin wurde am 3. November 2005 der Wettbewerb für die Erweiterung des Bauhaus-Archivs entschieden. Das Tokioter Büro SANAA konnte die Konkurrenz von sechs eingeladenen Büros für sich entscheiden.

Der 1979 eingeweihte Altbau des Bauhaus-Archivs, ein posthum errichtetes Spätwerk von Walter Gropius, war für die stetig wachsende Sammlung schnell zu klein geworden. Vor drei Jahren hatten die Leitung des Archivs und Berlins Kultursenator Thomas Flierl ein Konzept für Planung und Finanzierung des Erweiterungsbaus erarbeitet. Im März 2003 beschloss der Senat, den vorderen Teil des Geländes an der Klingelhöferstraße zu veräußern und mit dem Erlös den Neubau zu finanzieren.
Die Entwürfe, mit denen nun die Suche nach Investoren beginnt, hat die Jury wie folgt bewertet:

  • 1. Preis: SANAA, Tokio

  • 3. Preis: Diener & Diener, Basel

  • 3. Preis: Sauerbruch und Hutton, Berlin

  • Nägeli Architekten, Berlin

  • UN Studio, Amsterdam

  • Volker Staab, Berlin

Der Entwurf von SANAA – Kazuyo Sejima und Ruye Nishizawa – sieht eine unterirdische Erweiterung des denkmalgeschützten Bauhaus-Archivs vor. Für den zu verkaufenden Grundstücksteil wurde ein gläserner und durchsichtiger Büroturm entworfen. Diese archetypische Form ist fast schon das Markenzeichen von SANAA. Hierfür wird die Rampe, die über das Gebäude führt, abgerissen werden müssen.

Die Jury äußerte Bedenken, ob das Bauhaus-Archiv in der Wahrnehmung aus der Richtung der Herkulesbrücke isoliert und das Investorengebäude zu bestimmend sein könnte. Über die unterirdische Anlage der Museumserweiterung fand zuerst eine kontroverse Diskussion statt, doch erkannte man das große Potential des Grundrisses und auch die Qualitäten der damit verknüpften Lichtführung.
Hinsichtlich der Museumskonzeption lobt die Jury die Qualität des Rundgangs und die funktionale Anbindung an die vorhandenen Magazinräume. Es entstehen sowohl große und unterteilbare Räume als auch intimere Galerien, die eine große Bandbreite an Möglichkeiten für die Bespielung zulassen.

Unter dem Titel „Museum für Gestaltung. Erweiterung des Bauhaus-Archivs“ wurde eine Reihe von architektonischen Entwürfen zusammengefasst, die im Rahmen des gleichnamigen Entwurfsseminars an der TU Berlin 2004 entstanden sind. Die Publikation mit einem Vorwort der Direktorin des Bauhaus-Archivs, Annemarie Jaeggi ist im TU-Verlag erschienen und kann unter der ISBN 3-7983-1968-5 für 7,50 Euro bestellt werden.


Zum Thema:

TU Verlag


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Staab Architekten


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