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19.08.2016
Konzerthaus München
Wettbewerb mit Gehry, gmp und HdM
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Infizierung | 22.08.2016 18:36 UhrOffen - Geschlossen
Wann hat die Infektion von Wettbewerben begonnen und warum haben wir sie erst so spät bemerkt?
Wir Architekten haben aus früher i.d.R. offenen Verfahren geschlossene werden lassen.
Wir Architekten finden heute das 15% Trost-Lose eine gute Quote für junge Kollegen-innen sind.
Wir Architekten haben Kammern, die sich vor allem selbst verwalten und ängstlich auf die Renditen ihrer Versorungswerke starren.
Wir Architekten sollten versuchen als Vertragspartner wieder ernst genommen zu werden.
Wir Architekten-innen sollten daher ALLE keine Bewerbung für genau diesen Wettbewerb abgeben.
Das wäre mal ein Zeichen ... und ein Versuch die Infektion unmittelbar anzugehen ...
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Bewerber | 22.08.2016 16:51 Uhrkeine jungen / kleinen Büros?
Naja: Bei solche einem großen Wettbewerb sind 5 von 35 Plätzen für Junge / Kleine schon recht viel.
Also: Nicht jammern - auf geht's!
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Valentin R. | 22.08.2016 09:59 UhrEine Farce!
Wieder einmal nur die scheinbar großen Namen... Ob der beste Entwurf am Ende raus kommt sei mal dahin gestellt. Mittelständische Büros haben schon lange keine Chance mehr größere Aufträge sei es über Wettbewerbe (die zu 90% Einladungswettbewerbe oder Wettbewerbe mit vorherigem Bewerbungsverfahren und nachträglichen Verhandlungsverfahren sind) oder VgV-Verfahren/ Verhandlungsverfahren zu erhalten.. Wirklich mehr als traurig und sehr bedenklich!
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auch ein | 21.08.2016 15:30 Uhrarchitekt
harry gugger preisrichter als ehemaliger partner von herzog u de meuron.....
schlau wäre preisrichter zu nehmen, die bereits ein konzerthaus geplant haben, was haben gugger, geipel schon gebaut ?
und aus der elbphilharmonie könnte man ja lernen. da sind nicht nur herzog de meuron "schuld", aber nicht ganz unbeteiligt....
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Hans Heidenreich | 19.08.2016 19:10 UhrWarum berichten Sie nicht kritischer über solche
abgrundpeinlichen Veranstaltungen?
Unter heutigen Voraussetzungen würde GMP z.B. nie wieder einen (offenen) Wettbewerb Flughafen Tegel gewinnen.
Mit den Kammern als "Standesvertretung" und einer Berufsgruppe die sich Alles bieten lässt scheint alles möglich.
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LAMAA | 19.08.2016 19:07 Uhr"Es stinkt zum Himmel"
Mal wieder werden die jüngeren Architekten ausgeschlossen.
So viel zum Thema "freier Wettbewerb", geschlossene Kreise !!!
Und die Architekten-Kammern schauen WEG!!!
Gerade diese sollten sich für einen freien, gleichberechtigten Wettbewerb einsetzen.
Schließlich werden die Kammern von allen Architekten getragen / finanziert!
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ludwig vom beethoven | 19.08.2016 17:17 Uhrohrfeige....
wieder einmal verpasst ein öffentlicher bauherr, im grunde zwei, staatsregierung und stadt, die chance, lösungen eines breiten feldes von architekten für einen jahrhundertbau einzuholen. umgekehrt gesagt, allen jungen und kleinen, jedoch durch realisierte vergleichbar komplexe bauwerke oder nicht-realisierte projekte. trotzdem werden qualifizierte büros von einem solchen wettbewerb durch eine willkürliche begrenzung auf 35 teilnehmer ausgeschlossen.
es beschleicht einen der verdacht, dass man im kleinen münchen unbedingt einen gehry oder herzog und de meuron (gratulation, ex-partner harry gugger ist in der jury), snohetta oder nouvel haben will.
die genannten haben bis dato mit konzertbauten in luftigen höhen (hdm, auch finanziell) und so exponierten wie großen grundstücken (gehry: downtown l.a., snohetta: uferlage oslo, nouvel, uferlage luzerner see) geglänzt, nicht aber auf einem ca. 72 x 72 m großen handtuch. wo ist da eine vergleichbarkeit? bei nouvel mag man das kopenhagener konzerthaus gelten lassen. eine diletantische auswahl, die jeder erstsemester-architekturstudent so hätte treffen können, die fachbehörde hat sich da wirklich angestrengt.
es mag das argument kommen, dass ein anonymer und offener wettbewerb einer jury zuviel zeit abverlangt. andere wettbewerbe haben stets das gegenteil bewiesen - mit sensationellen ergebnissen, wo sich die "cracks" durchsetzen oder ein neuer stern am himmel aufgeht. eine derart stark besetzte jury sollte so eine herausforderung in drei tagen bewältigen können. der aufwand einer vorauswahl (ebenfalls mit dem entsprechenden gremium), den kosten für die ermittlung der teilnehmer (arbeitszeit für die erstellung, pflege und steuerung des anmeldeportales), ist wahrscheinlich höher als ein zusätzlicher tag der jury.
dann müssten eben diejenigen, die diesen konzertsaal so dringend wollen, einen zusätzlichen tag in ihrem terminkalender blocken, wobei die übliche praxis ist, dass man als ministerpräsident und bürgermeister zur engeren wahl dann auftritt.
conclusio: nicht einmal die auf zeit gewählten vertreter der bürger und damit der architektenzunft treten bei solchen gelegenheiten mutig für selbige ein. jeder private bauherr kriegt so etwas hin, die öffentliche hand hat einen anderen auftrag.
wirklich zu guter letzt: dass eine bayerische architektenkammer, die diesen wettbewerb zulassen muss, zu schwach ist, all ihre mitglieder zu vertreten ist gelinde gesagt - lieber nicht sagen....
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Heinz Flattinger, Architekt | 01.11.2017 10:56 UhrWettbewerb Philharmonie München
Eine Philharmonie fügt sich nicht in die Umgebung ein, insbesondere nicht in eine mittelmäßige. Sie ist die Landmark und prägt selbst die Umgebung. München hatte die Chance, auf einem magischen Grundstück ein weit sichtbares, weltweit ausstrahlendes Zeichen zu setzen, versäumt. Diese Chance ist mit einem dumpen, schweren Backsteinbau am Gasteig vertan worden.
Nicht nur die magische Lage, sonderen auch die prägende Architektur einer Philharmonie bewirkt diese internationale Ausstrahlung, die ein Potential vergleichbar mit den Besucherzahlen der bayerischen Königsschlösser entwickeln könnte, wie es zurzeit bei der Philharmonie Hamburg zu beobachten ist.
Anmerkung: Eine Verneigung vor Hans Scharouns Berliner Philharmonie für die Übernahme des gewellten Daches als wesentliches Gestaltungsmerkmal wäre angebracht.
Der Wettbewerbserfolg für die neue Münchner Philharmonie ist zum Großteil dem Kostenschock der Hamburger Philharmonie geschuldet, weil die sich am Ambiente von Speicherbauten orientierende noble Einfachheit weniger Kosten impliziert, der nächste schwerwiegende Fehler, hier keine international beachtete Ikone zu realisieren. Der wahre Grund der explodierenden Kosten in Hamburg ist von Horst Seehofer mit der Ankündigung des Baubeginns der Münchner Philharmonie noch im Jahr 2018 offensichtlich nicht verstanden worden.