Die Würzburger Residenz, Hauptwerk des großen Rokoko-Architekten Balthasar Neumann, ist Unesco-Weltkulturerbe. Ein Ideen- und Realisierungswettbewerb mit dem etwas sperrigen Titel „Erschließung der Residenz Würzburg und Neugestaltung der Hofstraße“ wurde soeben entschieden. Er „dient der planerischen Vorbereitung dringend erforderlicher Baumaßnahmen zur Verbesserung der Erschließung und Schaffung der notwendigen Besucherinfrastruktur in der Residenz sowie zur denkmalgerechten Gestaltung des Residenzvorplatzes“ (Auslobung). Die eingereichten Wettbewerbsarbeiten wurden für zwei Teilbereiche einzeln juriert. Die Jury unter Vorsitz von Bernhard Winking kürte diese Preisträger:
1. Preis Hofstraße/Residenzplatz:
bbz landschaftsarchitekten, Bern, Berlin, Zürich, Freiburg, und Glass Kramer Löbbert Architekten, Berlin
2. Preis Hofstraße/Residenzplatz:
Büro für Städtebau und Architektur Dr. Holl, Würzburg, und faktorgruen, Freiburg, Rottweil, und Ulrike Brandi Licht, Hamburg
3. Preis Hofstraße/Residenzplatz:
GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel, Düsseldorf, Peking, und schneider + schumacher, Frankfurt/Main
1. Preis Residenz:
Glass Kramer Löbbert Architekten, Berlin, und bbz landschaftsarchitekten, Bern, Berlin, Zürich, Freiburg
ein 3. Preis Residenz:
Klinkott Architekten, Karlsruhe, und Bauer . Landschaftsarchitekten, Karlsruhe
ein 3. Preis Residenz:
Bach / Schwarzbrunn / Zabries Architekturbüro Stendal, Stendal, und Kreikenbaum + Heinemann Planergruppe für Stadt-, Landschafts- und Freiraumplanung, Bremen, Sangerhausen
Die für beide Wettbewerbsteile mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit wurde von der Jury so bewertet: „Die Arbeit stellt einen sehr sensiblen Beitrag im Umgang mit dem Unesco-Welterbe und mit der lebendigen Stadt im Umfeld der Hofstraße dar. Die Materialdifferenzierung zwischen bestehendem Muschelkalk und Dolomit wird besonders gewürdigt.
Empfangen, Leiten, Informieren – das Motto der Verfasser passt gut für das angebotene Konzept der neuen Erschließung der Residenz. Sehr repräsentativ wird der Besucher empfangen, denn er betritt die Residenz durch den Haupteingang, gelangt in das durch eine raumhohe Glaswand abgetrennte vordere Vestibül und kann von hier aus die Großartigkeit des ganzen Raumes erfassen. Diese Glaswand leitet geschickt in den glasüberdachten hinteren Südhof, den zentralen Verteiler. Insgesamt handelt es sich um ein sehr gut durchdachtes Konzept mit einem attraktiven Zugang, das durch die neue und modern gestaltete Mitte die bisherigen Erschließungs- und Verteilerprobleme lösen kann, ohne die Substanz zu beeinträchtigen.“
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten: 29. November bis 7. Dezember 2010, Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-12 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Preisverleihung: 29. November 2010, 13 Uhr
Ort: Rathaus, Foyer (1. Stock), Beim Grafeneckart 1, 97070 Würzburg