Der berühmte Universalgelehrte Leonardo da Vinci ist Namensgeber einer Grundschule im Wolfsburger Norden. Was anderes sollte also bei einem kürzlich veranstalteten Neubau-Wettbewerb herauskommen als ein „kluges Haus“? Die Baumaßnahme ist notwendig, weil mehrere Schulen am bestehenden Standort Vorsfelde zusammengelegt werden. Gemeinsam mit einer ebenfalls in Planung befindlichen Mensa wird die Grundschule in Zukunft den westlichen Eingang zum Schulgelände definieren. Das Ergebnis des nichtoffenen Wettbewerbs mit 15 Teilnehmern:
- 1. Preis: Springmeier Architekten, Braunschweig
- 2. Preis: Schuster Architekten, Düsseldorf
- 3. Preis: Bayer & Strobel Architekten, Kaiserlautern
- Anerkennung: BLK2 Böge Lindner K2, Hamburg
- Anerkennung: Fehlig Moshfeghi Architekten, Hamburg
Im Kontrast zu den Pavillon-Bauten, die sich aktuell noch auf dem künftigen Bauplatz befinden, war im Wettbewerb ein möglichst kompaktes Volumen gefordert. Der Entwurf von
Springmeier Architekten kombiniert vier Häuser um ein zentrales Atrium herum zu einem Gesamtvolumen. Über einem primär gemeinschaftlich genutzten gläsernen Erdgeschoss werden die Jahrgangsstufen und ihre Klassenräume in der Dachlandschaft sichtbar und stiften dadurch Identität.
Der Jury unter Vorsitz von
Frank Hausmann gefällt das „kluge Haus“ von Springmeier Architekten als „attraktiver neuer Baustein im bestehenden Schulcampus“, der trotz seiner Kompaktheit Großzügigkeit vermittle. Dies gelingt nicht zuletzt durch Terrassen im Obergeschoss, die zugleich als Fluchtweg dienen. Der Neubau wird über eine Geschossfläche von 2.500 Quadratmeter verfügen.
Interessante Lösungen bieten auch die zweit- und drittplatzierten Büros.
Schuster Architekten projektieren einen eingeschossigen Rundbau, den sie als „flexibel einteilbare Lernlandschaft“ organisieren. Man denke an ein kleines Dorf mit kleinen Gassen und versteckten Plätzen, so die Jury.
Bayer & Strobel Architekten schlagen dagegen einen skulpturaleren Solitär vor, der insbesondere durch seine Materialität überzeugt. Die Fluchtwege sind hier als Balkone konzipiert, die zugleich als Werk- und Experimentierflächen verstanden werden.
Die Realisierung des Neubaus soll zügig vollzogen werden, als Gesamtbudget sind 6,5 Millionen Euro vorgesehen. Noch bis zum
30. Oktober 2015 sind alle Beiträge in der Bürgerhalle im Rathaus Wolfsburg in der Porschestraße 51 zu sehen.
(sb)
Zum Thema:
www.wolfsburg.de
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