Die österreichische Hauptstadt Wien nutzt im Rahmen der Stadtentwicklung nun nach dem umstrittenen Hauptbahnhofsareal ein weiteres ehemaliges Bahngrundstück um: Bereits Ende April 2008 wurde der internationale städtebauliche Wettbewerb für das 45 Hektar große Güterbahnhofsgelände am Nordwestbahnhof entschieden. Auftraggeber war die Stadt Wien. Gewonnen hat das Büro Ernst Niklaus Fausch aus Zürich. Das Projekt und das Ergebnis wurden am 27. Mai 2008 im Mediengespräch des Wiener Bürgermeisters der Öffentlichkeit präsentiert.
Zu den zur Teilnahme eingeladenen Büros gehörten weitere bekannte Büros aus dem deutschsprachigen raum wie coop himmel(b)lau (Wien), sauerbruch hutton (Berlin), pool architekten (Wien), Podrecca & Podreka (Wien), Riegler Riewe (Graz), Dietrich Untertrifaller (Bregenz), frauen bauen urban (Wien) und Gasparin & Meier (Villach).
Der Jury unter Prof. Ernst Hoffmann gehörten als externe Architekten die Österreicher Annemarie Popelka (ppag), Andreas Gerner (gerner gerner plus) und Albert Wimmer an. Die teilnehmenden Projekte schieden in insgesamt vier Rundgängen wie folgt aus:
- 1. Rundgang: Dietrich Untertrifaller und Gasparin & Meier
- 2. Rundgang: Riegler Riewe
- 3. Rundgang: coop himmelb(l)au und frauen bauen urban
- 4. Rundgang: Podrecca & Podreka, sauerbruch hutton und pool architekten
Neben dem 1. Preis für Ernst Niklaus Fausch wurden keine weiteren Preise vergeben. Das Siegerbüro hat bereits mit der Erarbeitung des Masterplanes bzw. des städtebaulichen Leitbildes begonnen, der im Jahr 2009 fertig sein wird. Die Nutzungen teilen sich in Wohnen mit 550.000 Quadratmeter, Arbeiten mit 166.000 Quadratmeter, Einzelhandel, Freizeit und Kultur mit insgesamt 43.000 Quadratmeter, sowie öffentliche und soziale Nutzungen mit 35.000 Quadratmeter auf. Das Areal soll einmal 12.200 Bewohner haben und 4.700 neue Arbeitsplätze schaffen.
Mit der baulichen Umsetzung kann frühestens Ende 2010 begonnen werden. Alle eingereichten Arbeiten werden ab dem 5. Juni 2008 in Wien ausgestellt werden.