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30.01.2023
Goethes Wohnhaus
Wettbewerb in Weimar entschieden
Rund 50 Jahre lang lebte Johann Wolfgang von Goethe in seinem barocken Stadthaus in Weimar, an dem er seinerzeit auch bauliche Veränderungen nach eigenen Entwürfen vornahm. Das Grundstück befindet sich an der nordwestlichen Ecke des Parks an der Ilm. Zuständig für das Ensemble Goethes Wohnhaus ist die Klassik Stiftung Weimar. Es bildet Teil des Unesco-Welterbes „Klassisches Weimar“ und steht dementsprechend unter besonderem Schutz.
Zum derzeit etwa 2.800 Quadratmeter umfassenden Ensemble gehören neben dem Vorder- und Hinterhaus und dem dazwischen nach Goethes Plänen errichteten Brückenzimmer auch die zwei Vulpiushäuser, die einst von der Familie seiner Frau Christiane Vulpius bewohnt wurden. Außerdem gibt es einen Gartenpavillon, einen Hausgarten, den sogenannten Steinpavillon und das Torhaus im Süd-Westen des Geländes, das seinerzeit zur Eintreibung von Wegegeldern errichtet wurde.
Trotz stetiger Pflege und laufendem Bauunterhalt bedürfen die einzelnen Bauten mittlerweile einer Ertüchtigung, bei der insbesondere die Beseitigung baulicher Mängel, behutsame Anpassungen an zeitgemäße technische Anforderungen, aber auch funktionale Verbesserungen in Hinblick auf Barrierefreiheit und Erschließung anstehen.
Außerdem soll eine Neukonzeption der musealen Erschließung und der Präsentation des Komplexes erarbeitet werden. Gefordert waren desweiteren zusätzliche Flächen für Service, Verwaltung und Präsentation. Im Sommer letzten Jahres lobte die Klassik Stiftung Weimar einen nichtoffenen Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem, offenem Teilnahmewettbewerb nach RPW 2013 aus. Die Betreuung des Verfahrens erledigte das Berliner Büro [phase eins]. Für die Kostengruppen 300 und 400 wurde eine Summe von 9 Millionen Euro Brutto veranschlagt.
Das Preisgericht tagte bereits im Dezember. Als Fachpreisrichter*innen fungierten Volker Staab (Vorsitz), Thomas Will, Kirsten Schemel und Susanne Dieckmann. Unter den 14 Einreichungen vergab die insgesamt siebenköpfige Jury drei zweite Preise:
- Ein 2. Preis: RBZ Generalplanungs GmbH (Dresden)
- Ein 2. Preis: Bewerbendengemeinschaft Helga Blocksdorf Architektur und Brenne Architekten (beide Berlin)
- Ein 2. Preis: Bruno Fioretti Marquez (Berlin)
Welcher der Entwürfe realisiert wird, entscheidet sich in den laufenden Verhandlungsgesprächen. Bei allen dreien sind weitestgehend minimal invasive architektonische Interventionen vorgesehen. Der sichtbarste bauliche Eingriff dürfte die von Helga Blocksdorf Architektur und Brenne Architekten vorgeschlagene Erweiterung „um eine zukünftige Zeitschicht“ darstellen. Ein sogenanntes Anlehngewächshaus aus unbehandelten Eichenholzzangen soll an die Brandwand des Torhauses gestellt werden und sich „kuratorisch und in der Vermittlung den Gegenwartsfragen widmen“, so die Architekt*innen. (tp)
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Ein 2. Preis: RBZ Generalplanungs GmbH (Dresden)
Ein 2. Preis: Bewerbendengemeinschaft Helga Blocksdorf Architektur und Brenne Architekten (beide Berlin)
Ein 2. Preis: Bruno Fioretti Marquez (Berlin)
Goethes Wohnhaus in Weimar
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