Ruhe und Natur direkt am Arbeitsplatz genießen zu dürfen, ist selten. Vor allem, wenn man in einer großen Verwaltung arbeitet. Zahlreiche Mitarbeiter der Tschechischen Forstwirtschaft kommen bald in diesen Genuss, ihre neue Zentrale wird am Waldrand entstehen. Das junge Architektenduo Ondřej Chybík und Michal Krištof konnte sich in einem international offenen, zweistufigen Wettbewerb für das Neue Verwaltungszentrum der Tschechischen Forstwirtschaft mit 40 Teilnehmern durchsetzten. Der Vorschlag des 2010 gegründeten, tschechisch-slowakischen Büros CHYBIK+KRISTOF gewann die Jurymitglieder Dorte Mandrup-Poulsen, Dietmar Eberle und Miroslav Šik gerade wegen seines engen Bezugs zum Wald für sich. Die Jury lobte den transpartenten und einladenden Charakter. Der Siegesentwurf mache den Verwaltungsbau zu einer offenen, öffentlichen Institution.
Der Neubau entsteht am Rand eines Waldes in der Stadt Hradec Králové. Auf zwei Geschossen bietet er Büroräume für fünf Abteilungen. Wie fünf Finger schieben sie sich als einzelne Baukörper erkennbar ins Grüne hinein, beginnen im Eingangsbau, wo Konferenzräume, Cafeteria, Bibliothek und Besprechungsraum untergebracht sind. Das ganze Volumen ist, wie im Wettbewerb vorgegeben, in Holz ausgeführt.
Ein Wanderweg umläuft das Gebäude und setzt sich auf der begrünten Dachterrasse fort. Eine Treppe verbindet diese mit dem Eingang und soll so den Außenraum ins Innere bringen. Die Landschaftarchitekten Tomáš Babka und breathe.earth.collective haben für die Räume zwischen Wald und Gebäude jeweils unterschiedliche, lokale Baumarten vorgesehen, die im Laufe der Zeit mit der Umgebung verwachsen werden. So soll die Diversität des Waldes überall im Verwaltungszentrum präsent bleiben. (mg)