Zeulenroda ist eine Kleinstadt im Osten Thüringens, sie firmiert seit 2006 fusioniert als Zeulenroda-Triebes und hat 16.000 Einwohner, Tendenz: fallend. Wie nahezu überall in der ostdeutschen Provinz gibt es hier das Problem der schrumpfenden Städte. Das zu DDR-Zeiten errichtete Plattenbauviertel im Bereich Otto-Grotewohl-Ring/Rötlein soll um- und rückgebaut werden.
Das Gebiet liegt direkt an der städtebaulichen Entwicklungsachse Markt – Stadtbachring – Talsperre und nimmt eine zentrale Rolle im Stadtumbauprozess der Stadt ein. Ein entsprechender Wettbewerb wurde am 31. März 2011 entschieden. Die Jury unter dem Vorsitz von Carl Fingerhuth (Zürich) entschied sich für zwei gleichrangige erste Preisträger:
ein 1. Preis:
Hermann Thoma, Zeulenroda/Berlin, mit hutterreimann Landschaftsarchitektur, Berlin
ein 1. Preis:
Osterwold + Schmidt, Weimar, mit lohrer.hochrein Landschaftsarchitekten, Magdeburg
3. Preis:
Michael Rommel und Ulf Hestermann von hks, Erfurt, mit Stefan Dietrich von plandrei Landschaftsarchitektur, Erfurt
Ankauf:
Karsten Trabitzsch, Hamburg, mit Felix Holzapfel-Herziger, Hamburg
Ankauf:
pussert kosch architekten, Dresden, mit Rehwaldt Landschaftsarchitektur, Dresden
Die Jury empfiehlt, den ersten Preisträger Hermann Thoma für die Bearbeitung des Teilgebiets A zu beauftragen. Sie urteilte so: „Der Entwurf überzeugt durch schlüssige Neuinterpretation der Quartiere A und B. Im Bereich A wird durch einen großzügigen Rückbau der Blöcke eine aufgelockerte Einzelhausstruktur geschaffen. Dadurch gelingt es, den Charakter und das Image der Plattenbausiedlung komplett umzuwandeln. Es entstehen durchgeschickte Neuordnung und partiellen Anbau drei großzügige Hofbereiche. Im Bereich B wird durch den Rückbau von Zwischen- und Endsegmenten eine neue Durchlässigkeit geschaffen.“
Der erste Preisträger Osterwod+Schmidt (Motto: „Die Platte ist tot, es lebe der Plattenbau“) soll mit der Bearbeitung des Teilgebiets B beauftragt werden. Die Jury: „Die Verfasser erhalten elegant und konsequent sämtliche Grundstrukturen hinsichtlich Bebauung und Erschließung. Sie entwickeln neue Konturen der Plattenbauten im Bestand mit Signifikanz weiter und setzen in Zeulenroda einmalige, prägende Akzente durch individuellen geschossweisen Rückbau. Durch die markante Architektursprache und den Einsatz innovativer Fassadenmaterialien schaffen die Verfasser einen einmaligen Wiedererkennungseffekt der einzelnen Quartiere.“
Eine Ausstellung der Arbeiten wird mit der Preisverleihung heute um 17 Uhr eröffnet und ist noch bis zum 15. April in der Stadthalle Zeulenroda-Triebes (Am Puschkinpark 3, 07937 Zeuleroda-Triebes) zu sehen.
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