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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Stuttgart_entschieden_1472885.html

20.12.2010

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Württembergische Landesbibliothek

Wettbewerb in Stuttgart entschieden


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Während in anderen Teilen Deutschlands die Bibliotheken und Archive entweder zusammenfallen – siehe Köln – oder durch Grundstücks-Kungeleien stark in ihrer Realisierung bedroht sind – siehe Duisburg –, macht man in Stuttgart Nägel mit Köpfen: Das Land Baden-Württemberg beabsichtigt, an der sogenannten „Kulturmeile“, bestehend aus Staatsgalerie Stuttgart, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Musikhochschule und den Staatstheatern, einen Erweiterungsbau für die Württembergische Landesbibliothek zu errichten. Der nichtoffene, einphasige Planungswettbewerb mit 30 Teilnehmern wurde am 10. Dezember entschieden.

Zum bestehenden Bibliotheksgebäude, einem 1970 von Horst Linde erbauten Stahlbetonbau, sind neue Freihand- und Lesebereiche sowie weitere Magazinflächen geplant. Dabei sollte auf Grund der im Stadtbild prominenten Lage der Bibliothek an der „Kulturmeile“ besonders auf eine „stadtbildprägende Lösung von hohem architektonischem Anspruch“ geachtet werden. Die Jury unter Vorsitz von Christoph Mäckler entschied sich statt eines ersten Preises für drei zweite Preisträger:

2. Preis: Wulf & Partner, Stuttgart

2. Preis: E2A Eckert Eckert Architekten, Zürich

2. Preis: Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart

4. Preis: Henning Larsen Architects, Kopenhagen

5. Preis: Heneghan.Peng Architects, Dublin

Anerkennung: Schweger Associated Architects, Hamburg

Anerkennung: Florian Nagler Architekten, München

Anerkennung: Baumschlager Eberle, Lochau

Die Jury zum Entwurf von Wulf & Partner: „Die Verfasser nehmen die vorhandene Brücke zum Anlass eine Baukörpertrennung des Neubaus vorzuschlagen. Dies entspricht auch weitgehend der zugeordneten Nutzungsverteilung: Zur Konrad-Adenauer-Straße hin sind im wesentlichen Arbeitsplätze mit Blickbeziehungen zum Schloss und Park untergebracht. Im rückwärtigen Riegel der Freihandbereich und das Magazin. Insgesamt entsteht ein in der Masse und Fassadengliederung gut ausgewogenes Pendant zum Bestandsbau.“

Der Entwurf von E2A greift, so die Jury, „das Thema des alternierenden Systems von Kopfbauten und gefassten Räumen auf, in dem ein großzügiger Platzraum zwischen bestehendem Lesesaal und Erweiterungbau geschaffen wird. Die Silhouette an der Konrad-Adenauer-Straße und die Topografie der Stadt mit der Fassung des Hangfußes durch das ‚hohe Ufer‘ werden überzeugend zitiert und fortgeführt. Insgesamt besticht der Entwurf durch seine anscheinend einfache Lösung komplexer Planungsparameter.“

Einen eigenständigen Erweiterungsbau im nordwestlichen Bereich der Landesbibliothek sieht der Beitrag von LRO vor. Hier werde „durch die Positionierung des klaren, kubischen Baukörpers die Anlage ergänzt. Der Lesesaal der Bibliothek rückt nun ins Zentrum des Ensembles, freigestellt und gerahmt vom Hauptstaatsarchiv und dem vorgeschlagenen Neubau. Die Achse zum Neuen Schloss wird deutlich herausgestellt.“


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

susa | 21.12.2010 10:20 Uhr

Ach je!

Bitte den Entwurf von E2A. Zumindest das Rendering ist schick und nicht so ne spießige Muschelkalk-Chipperfield-Ungers-Lösung. Das hat die Landesbib, eines der schönsten Gebäude in Stuttgart nicht verdient!

9

Stuttgarter | 21.12.2010 09:36 Uhr

Zukunftsweisende Architektur?

Ich würde mir wünschen, dass in Stuttgart endlich diese konservative "Klötzles-Architektur" verschwindet!
In anderen deutschen /europäischen Städten wagen Architekten, Baherren und Gemeinderat wesentlich mehr. In Stuttgart sehen die Neubauten schon aus wie Nachkriegsarchitektur!

Warum es 3 zweite Preise gegeben hat,war übrigens keine Willkür der Jury. Alle Entwürfe hatten individuelle Mängel. (s. Juryprotokoll)

8

(k)einSTÄDTEBAU | 21.12.2010 08:36 Uhr

städteBAU

Da sieht man es eben. In Stuttgart kennt man keinen "STÄDTEBAU". Hier wird einfach ohne Idee und ohne Leitbilder drauf losgebaut. Dies kann man den Architekten nicht anlasten.
Man fragt sich schon warum die Politik sich immer einmischt und nicht auf die Kompetenz der städtischen Mitarbeiter (die gibt es ja!) hört.

7

dave | 21.12.2010 08:32 Uhr

@captain kirk

ich weiss sie sind der captain, aber...

was ist denn verwerflich daran typologisch unterschiedliche ansätze gleich zu werten. dass man sich auf keinen ersten preis einigen konnte ist ärgerlich, aber ich finde es offen gestanden gut von der jury aufzuzeigen, dass man sich (für stuttgarter verhältnisse) nicht nur mit würfeln auseinandergesetzt hat. ich kenne das grundstück und finde die lösung von herrn wulff städtebaulich am problematischsten.

6

Captain Kirk | 20.12.2010 20:07 Uhr

Jury

und jetzt noch ein Kommentar zur Jury:
Wie man bei drei städtebaulich grundverschiedenen Ansätzen auf eine gleichrangige Wertung kommen kann ist mir völlig schleierhaft.
Als Juror der sich mit der Situation auseinandergesetzt hat muss man doch eine Haltung haben, welche der drei vorgeschlagenen Raumbildungen die richtige ist. Oder es geht eben tatsächlich um etwas anderes als Architektur, und man will sich auf seiten der Politik noch ein paar "Optionen" offenhalten.

5

captain kirk | 20.12.2010 19:58 Uhr

Wettbewerbswesen

Hartnäckig hält sich in unserer Zunft die Auffassung der Planungswettbewerb sei ein eigenständiges, gleichberechtigtes Verfahren neben dem VOF-Verfahren. Dem ist nicht so.
Es gibt kein gleichberechtigtes Verfahren "Wettbewerb" neben dem VOF-Verfahren. Jeder Wettbewerb ist Bestandteil eines VOF-Verfahrens.
Dem Auslober bleibt es vorbehalten die Preisträger einer weitergehenden Prüfung zu unterziehen, in der die Platzierung im Planungswettbewerb nur ein Teilaspekt ist. Glücklicherweise wird dieser Spielraum von vielen Auslobern nicht ausgeschöpft, sondern davon ausgegangen das mit dem Erstplazierten weitergearbeitet wird, sofern man ihm die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs zutraut. Selbstverständlich bzw. Regelkonform ist das aber nicht. Das einem dieser Sachverhalt nicht passt mag ja sein, allerdings sollte man sich schon über die Spielregeln im Klaren sein bevor man an einem Wettbewerb teilnimmt.

4

ulf | 20.12.2010 18:27 Uhr

"wett-bewerbung"

schließe mich peter an.
was soll das ganze gezerre mit dem wettbewerb?
entweder einen vernünftigen auslober mit eindeutigen spielregeln (festlegung der preise mit anschliessender beauftragung) oder das ganze geplenkel um das wettbewerbswesen endlich sein lassen. der wettbwerb in
deutschland ist tot. da nützen letztlich auch die vier schönen bildchen nix. alles augenwischerei.

3

peter | 20.12.2010 16:37 Uhr

bibliothek stuttgart

viel kann man auf den fassadenbildchen leider nicht erkennen, es ist jedoch davon auszugehen, dass die platzierten teilnehmer anständige entwürfe abgeliefert haben.

aber was ist das bitte für eine neue mode, ständig mehrere zweite preise zu vergeben? trauen sich die jurys keine entscheidungen mehr zu? wozu brauchen wir dann noch wettbewerbe? gibt's am ende ein vof-verfahren, wo der auslober die bewertungskriterien so setzen kann, dass er sich seinen lieblingsarchitekten ohne die lästigen fachpreisrichter heraussuchen kann? oder werden die teilnehmer in eine überarbeitungsrunde geschickt?

die bauherren von heute sind unglaublich überheblich geworden - sie verlangen von den architekten zunächst eine bewerbung für den wettbewerb, dann die erste wettbewerbsrunde, am ende noch eine überarbeitung, und zu guter letzt wird noch die wieder überarbeitete vorstellung der projekte im vof-verfahren gefordert? so bringt man die architekten endgültig um das preisgeld, das sie für ihre zweiten preise enthalten haben.

2

kritiker_0815 | 20.12.2010 16:33 Uhr

Jury

was die Jury manchmal reitet?
Die einzigen, die hier etwas reißen können sind doch eindeutig E2A und Henning Larsen.....mal sehen was gebaut wird.

1

archi | 20.12.2010 15:32 Uhr

Alle.

... Entwürfe haben was.
Aber der 4. Preis sticht sehr Positiv heraus.

 
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