Das dänische Büro Christensen & Co Architekten CCO (Kopenhagen) ist kürzlich als Sieger aus einem internationalen Wettbewerb in Schweden hervor gegangen. CCO setzten sich mit ihrem Entwurf für den Neubau der Stadtverwaltung in Lund gegen rund 80 weitere geladene Büros, darunter unter anderen 3XN, Tony Fretton, Lund & Valentin Arkitektur und FOJAB Arkitekter, durch.
Die Jury entschied sich für das Projekt, da CCO ein einzigartiges Gebäude vorschlugen, das sowohl die Fragen an den Standort als auch die Funktionen des Gebäudes kreativ und kompetent löse. Die neue Stadtverwaltung sei eine elegante und plastische Struktur, die Offenheit gegenüber dem Park mit einer dichten, schweren Fassade zur Altstadt Lunds verbinde. Variationen in Gebäudeumfang und Höhe schaffen ein dynamisches Spiel von Licht und Schatten und geben dem Neubau die ikonischen Qualitäten, die in der Ausschreibung gefordert worden waren.
Die fünf Kuben des Gebäudeensembles öffnen sich jeweils an der Westfassade in voller Höhe zu einem großen Atrium und sollen so einen Bezug zur benachbarten Parkanlage schaffen. Die Fassade des zackigen Bau steht in ständigem Wechsel zwischen Glas und Beton, Licht und Schatten. Blöcke und Rampen im Erdgeschoss sollen die Grenzen zwischen öffentlichem Raum und Verwaltung verwischen; ein Café, Info-Stände, Geschäfte und Ausstellungsräume sollen das Programm erweitern. Eine fortschrittliche Energie-Strategie auf Grundlage einer natürlichen Lüftung, Solarenergie, Erdwasserkühlung und einem Grasdach sollen das Gebäude zum grünsten Verwaltungsbau Schwedens werden lassen.
In zwei Phasen soll die insgesamt 25.000 Quadratmeter große Stadtverwaltung gebaut werden. Schon für 2012 ist die Einweihung des Neubaus geplant.
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t.latz | 09.02.2010 20:21 UhrZickzack aus Glas
Bei aller Anerkennung des Entwurfs; der immer bedrohlichere Schrei nach "Einzigartigkeit" behaupet diese, wo es schon längst keine mehr gibt - ein ganz allgemeines Phänomen moderner Zeit.
Die Zickzack-Bauweise wurde zuletzt wesentlich eleganter von Jean-Christian Hauvette in Paris für die AGENCE FRANCAISE DE DEVELOPPEMENT am Gare de Lyon 1998 realisiert. Wieviele Vorgänger es sonst noch gibt, will man nicht mehr aufzählen.
Vielleicht ringt man sich irgendwann einmal dazu durch, das Wort Einzigartigkeit zu verbieten, so wie der aktuelle Bürgermeister von London, Boris Johnson, das Wort Nachhaltigkeit ("sustainability") innerhalb seines Amtssitzes verbat, da es in seiner sinnentleerten Form nur noch hohle Phrase war - und ist.