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13.05.2013

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Museum der Bayrischen Geschichte

Wettbewerb in Regensburg entschieden


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Der Eröffnungstermin steht bereits: Am 27. Mai 2018 – pünktlich zum 100. Jahrestag der Bayerischen Verfassung – soll das Museum der Bayrischen Geschichte in Regensburg eröffnet werden. Jetzt steht auch fest, wie der Neubau am Donaumarkt aussehen wird: Ende April wurde nach der dritten Jurysitzung der offene Wettbewerb entschieden; vergangenen Mittwoch gab der Auslober das Ergebnis bekannt: Die Jury, in der u.a. die Architekten Elke Delugan-Meissl, Volker Staab und Josef Peter Meier-Scupin (Vorsitz) saßen, wählte aus 254 eingereichten Arbeiten fünf Preise und vier Anerkennungen:

  • 1. Preis: woernerundpartner planungsgesellschaft, Frankfurt am Main

  • 2. Preis: Architekten Pernthaler, Graz

  • 3. Preis: Reinhard Bauer Architekten, München

  • 4. Preis: BUBE / Daniela Bergmann, Rotterdam / Vukoja Goldfinger Architekten, Zürich / Dotter + Payer Architekten, Regensburg

  • 5. Preis: Gerber Architekten GmbH, Dortmund

Anerkennungen:


Einen Museumsneubau an prominenter Stelle am Donauufer innerhalb des UNESCO-Weltkulturerbes Altstadt Regensburg zu entwerfen, war eine keine leichte Wettbewerbsaufgabe – und für die Jury auch keine leichte Entscheidung. Das Preisgericht lobt den Siegerentwurf von woernerundpartner vor allem für sein städtebauliches Konzept, die ehemalige Lage des Hunnenplatzes und der Eschergasse im Gebäude wieder aufleben zu lassen. „Das gebäudehohe Foyer verbindet als innenliegender ‚Hunnenplatz‘ durch seine transparente Gestaltung die Altstadt- mit der Donauseite und nimmt klar ordnend die vertikale und horizontale Erschließung des Gebäudekomplexes auf.“

Sehr gut gelungen sei außerdem der Zugang von der Donauseite: „Durch die eingezogene Fassade werden Innen- und Außenraum gut miteinander verwoben.“ Besonders positiv wird die Hinwendung zur Donau gesehen „mit der Möglichkeit, den Außenbereich in die Museumsnutzung einzubeziehen“.

Die Höhenentwicklung orientiert sich am Maßstab der donauseitigen Bebauung  – „der kreative Umgang mit dem Thema ‚geneigtes Dach‘ bewirkt eine differenzierte und spannungsreiche, jedoch unaufgeregte Dachlandschaft“, so die Jury. Insgesamt habe der Beitrag die hohen Qualitäten aus Städtebau und Architektur auch in der Überarbeitungsphase bestätigt. Das Preisgericht ist der Auffassung, dass unter Beibehaltung der kontextuellen Qualitäten des Entwurfs eine stärkere Prägnanz im Stadtbild zu erreichen ist.

Hans Schaidinger, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Für uns waren drei Aspekte wichtig: Der Entwurf musste ein überzeugendes Museumskonzept widerspiegeln, ein qualitätsvolles Gebäude zeigen und deutlich machen, dass sich das Museum städtebaulich in die Umgebung einfügt.“ Da alle Kriterien erfüllt seien, räumt Schaidinger dem Entwurf hohe Realisierungschancen ein.

Alle Wettbewerbsbeiträge sind noch bis zum 24. Mai 2013 im ehemaligen Möbelhaus Wagner, Benzstraße 1, Regensburg, zu sehen.


Zum Thema:

www.wettbewerb-mdbg-regensburg.de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

Marc Plitzko | 06.07.2015 23:43 Uhr

Warum?

Warum nur muss die Moderne auch noch eine der letzten intakten Altstädte mit ihren selbstgerechten unsensiblen Dissonanzen ohne jeglichen Geschichts- und Regionalbezug kaputtmachen.

Diese Arroganz vieler moderner Architekten ist zugegebenermaßen nur möglich, weil sich kurzsichtige Provinzpolitiker und Verwaltungsrepräsentanten von ihnen blenden lassen, um ihrerseits den Anschein zu erwecken auf der Höhe der Zeit zu sein.

Dass man sich 'aufgrund der gelungenen Auseinandersetzung mit dem städtebaulichen Kontext der Stadt Regensburg' für diesen belanglosen Kasten entschieden hat, klingt geradezu zynisch!

Meines Erachtens ein Fall für die Aberkennung des Welterbestatus...



10

d.teil | 29.05.2013 11:21 Uhr

kleinteiligkeit; maßstab

Ohne den näheren zusammenhang hier zu kennen, kann ich oberflächlich nur folgendes feststellen:

unter allen preisträgern befindet sich im grunde nicht eine arbeit, die städtebaulich noch kleinteiliger auf die umgebung reagiert. das hätte eine virtuose dachlandschaft sein können (zum beispiel a la Nieto Sobejano). der erste preis scheint dies versucht zu haben, jedoch letztendlich ist auch hier für meine Begriffe das zusammenhängende volumen recht gross. Den 2. Preis kann ich erst gar nicht nachvollziehen, der scheint mit näheren umgebung nichts gemein zu haben. Den 3. Preis fand ich spontan städtebaulich (solitär) am besten von allen entwürfen (jedoch missfällt mir die weitere formensprache komplett). der 4. Preis ist EINDEUTIG ein Verweis auf das Kolumba Museum, da kann man diskutieren wie man will (man achte auf die Texturen, die bündigen Fenster etc pp); Der 5. preis ist - obwohl man den versuch mit der dachlandschaft erkennt - zu grossteilig.
Von den Anerkennungen sticht für mich noch der Entwurf von Florian Krüger heraus, alle anderen sind städtebaulich fast nicht tragbar, weil eben der Maßstab nicht zu stimmen scheint.

Ergo: schade, dass ich nicht die ausstellung gesehen habe. mich hätte wahrlich interessiert, ob da nicht SENSIBLERE entwürfe zu sehen waren.
Schaut man sich einfach die ganze situation auf google earth an, spricht sehr sehr viel für eine diverse dachlandschaft; jedoch wenig für ein flachdach..............

9

remko | 16.05.2013 22:14 Uhr

@beinbaumler

ich empfehle wärmstens einen besuch der ausstellung. dort kann man das 'oeuvre' der potentiell gesetzten büros (gmp, ingenhoeven, braunfels etc.) bestaunen, die es z.t. nicht über die erste runde hinaus geschafft haben. es gab sie, die grossen büros. sie haben es halt nicht geschafft.

8

beinbaumler | 16.05.2013 16:32 Uhr

spaltung

... und ein Graben zwischen den beschränkten und offenen Wettbewerben tat sich auf und bestrafte die, die offen waren teilzunehmen und versteckte die süßen Früchte vor der Welt

7

remko | 14.05.2013 16:54 Uhr

kolumba

da versucht ein entwurf (der vierte platz) mit recht einfachen aber überzeugenden mitteln die städtebauliche situation zu lösen, verwendet dabei eine kubische formensprache, die geschlossene fassade spiegelt das programm wider - es handelt sich schliesslich nicht um ein bürogebäude, und verwendet ziegelmauerwerk, und alle schreien gleich :da!kolumba! genauso kann man 'kupfergraben von chipperfield' brüllen oder eigentlich fast alles von kühn malvezzi und gigon/guyer anführen.

Ich habe gehört, daß, wenn man oft bei fastfoodketten isst, sich die geschmacksnerven darauf einstellen und man verlernt, subtile nuancen bei gewürzen wahrzunehmen. dies scheint sich bei der bewertung von entwürfen in diesem forum ähnliich zu verhalten.

6

Suchard | 14.05.2013 14:04 Uhr

Regensburg

Was ist mit unseren Architekten los. Das Preisgericht hat aber auch nicht wirklich mehr drauf.
Angesichts DER Stelle in der Regensburger Altstadt wird - in der Gesamtheit der Entwürfe - das heute übliche "Programm" der Architekten abgespult. Wer die Regensburger Altstadt mit dem "Höhepunkt" des Brückenkopfes an der Stelle kennt, kann nur fassungslos vor den Entwürfen der Architekten stehen. Sensibilität ? Spezifischer Umgang mit dem Charakter des Ortes? Fehlanzeige. Man glaubt es nicht dass das Preisgericht dann die wilden Allerweltsfantasien die überall und nirgends stehen können so hoch bewertet. Gut dass es noch den ersten Preis gibt, aber der hat dann wieder wenig Eleganz, Originaliät, oder Klasse um hier den bereits vorhandenen Höhepunkt noch aufzuwerten. Ein Anziehungspunkt sieht anders aus. Also riesiges ein Dilemma. Warum werden die EU Fesseln nicht endlich abgestreift im Wettbewerbswesen und der Regionalität wieder mehr Raum gelassen? Das könnte hier doch eine bessere Lösung möglich gemacht haben, als diese Allerweltsfantasien.

5

xy xy | 14.05.2013 10:17 Uhr

altstadt

Wenn man bedenkt, dass die Stadt Regensburg sich durch solch einen wunderschönen und sehr gut erhaltenen Altstadtkern auszeichnet, ist es äußerst verwunderlich, wie man sich für derlei preisträger entscheiden konnte. Ohne die Architektur bewerten zu wollen, stellt sich dem Betrachter durchaus die Frage, warum man derlei Fremdkörper in seiner Stadt wissen möchte. Dem städtischen Raum gerecht zu werden, diese weiterzubauen und zu vervollständigen wurde hier leider verpasst...

4

zumthor | 14.05.2013 10:17 Uhr

4. Preis

Kolumba in Köln? Ach ne...doch nicht....

3

kumikö | 14.05.2013 10:17 Uhr

4. Preis

da schein sich jemand das kolumba sehr genau angeschaut zu haben, zumindest was die fassade betrifft...

2

Peter Murer | 14.05.2013 10:17 Uhr

Nun ja

..vielleicht gar keine schlechtes Bild für die Geschichte Bayerns. Net Fisch net Fleisch.

Drastisch ist die Anbiederung des Zweiten an die Jury (Delugan Meissl) und der vierte ein Abklatsch von Zumthor in Köln.

Das nennt man vertane Chance

1

007 | 14.05.2013 10:17 Uhr

museum der bayrischen geschichte

aber um himmels willen - die überragende qualität des vierten preises muss eine jury doch sehen und mit dem ersten rang belohnen!?

 
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