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01.08.2022

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Platz und Passage für Notre-Dame

Wettbewerb in Paris entschieden


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Vor drei Jahren richtete ein Großbrand verheerende Schäden an der Pariser Kathedrale Notre-Dame an. Die Bilder des in Flammen stehenden Bauwerks gingen um die Welt und veranlassten – nachdem Emmanuel Macron einen raschen Wiederaufbau angekündigt hatte – Architekturschaffende zu einer Vielzahl expressiver Initiativentwürfe. Mittlerweile schreitet die Rekonstruktion, die sich an dem Zustand vor dem Brand orientiert, voran: In der vergangenen Woche wurden die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Wenn 2024 die Olympischen Spiele in Paris stattfinden, soll auch Notre-Dame wieder zu besichtigen sein. Für die Neugestaltung der Umgebung der Kathedrale lobte die Stadt Paris derweil im vergangen Jahr einen Wettbewerb aus, der kürzlich entschieden worden ist. Das Team um das Brüsseler Landschaftsarchitekturbüro Bureau Bas Smets, zu dem auch die beiden Pariser Architekturbüros GRAU sowie Neufville Gayet Architectes gehören, konnte sich gegen drei weitere Finalisten durchsetzen und wurde mit der Planung beauftragt.

Ausgangspunkt des Wettbewerbs war zum einen die Landschaftsgestaltung rund um die Kathedrale und zum anderen die Umgestaltung des dazugehörigen Vorplatzes, unter dem im Norden die Krypta liegt. Außerdem befindet sich unmittelbar unter dem Vorplatz ein unterirdisches Parkhaus aus den 1970er Jahren, das im Rahmen der Planung zum Empfangsbereich für Besucher*innen der Kathedrale umfunktioniert werden soll. Die zukünftige, von GRAU und Neufville Gayet entworfene Passage mit einer Fläche von 3.170 Quadratmetern sieht vor, die Zwischendecke des Parkhauses abzutragen und die Betonpfeiler der Konstruktion freizulegen, zu verstärken und mit einer sandgestrahlten Oberfläche zu versehen. So soll in dem ehemaligen Parkhaus eine vier Meter hohe und 60 Meter lange Empfangshalle entstehen. Hinter Glaswänden werden mehrere zum Entree gehörige Räume angeordnet. Im Süden gelangt man über Stufen aus der Passage zu einer neu geplanten Öffnung in der Kaimauer und so zum Außenraum am Seineufer. Gegenüberliegend wird eine weitere Treppe zu der im Norden befindlichen Krypta führen.

Oberirdisch fügt sich der Vorplatz in die Gesamtgestaltung der Umgebung ein. Das Team um Bureau Bas Smets plant hier, eine Vielzahl unterschiedlicher Landschaftszonen anzulegen. So ist hinter der Kathedrale eine von Bäumen umgebene Lichtung vorgesehen, an die ein neu angelegter Park entlang des Seineufers anschließt und zum Vorplatz der Kathedrale führt. Insgesamt sollen 131 Bäume auf vier Hektar Fläche gepflanzt und in den heutigen Baumbestand integriert werden. Die im Norden der Kathedrale befindliche Rue du Cloître wird verkehrsberuhigt.

Das Planungsgebiet gehört gleichzeitig auch zu einen übergeordneten Pariser Stadtentwicklungsprogramm. Dieses beinhaltet zum einen die Verkehrsberuhigung im Zentrum der Stadt, zum anderen das Projekt Embellir votre quartier, zu Deutsch: Verschönern Sie Ihre Nachbarschaft. Im vergangenen Jahr startete das von Bürgerbeteiligung begleitete Programm unter anderem im Planungsgebiet Marais und auf den Seine-Inseln, zu denen auch die Umgebung von Notre-Dame gehört. Es sieht Maßnahmen wie Begrünung und eine Erweiterung von Fußgängerzonen und Radwegen vor. Die Gestaltung soll dabei um Notre-Dame auch den Bürger*innen der Stadt zugute kommen und somit die Nutzungsmöglichkeiten über den Tourismus hinaus erweitern.

Von den in der Auslobung genannten 50 Millionen Euro für die Umgestaltung sind dem Planungsteam zufolge 15 Millionen für die Baukosten vorgesehen. 2024 sollen die Baumaßnahmen starten und bis 2027 abgeschlossen sein. Zu den vier Finalistenbüros gehörten Teams um die Büros Antoine Dufour Architectes, Michel Desvigne und Atelier Jacqueline Osty & Associés. Ihre Entwürfe sind bis zum 25. September im Pavillon de l’Arsenal in Paris zu besichtigen. (sla)


Zum Thema:

Informationen zur Entwurfsausstellung im Pavillon de l’Arsenal 


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Friedrich | 01.08.2022 18:50 Uhr

Warum

Ein zweiter Louvre wird das nicht. Die Löcher werden Löcher bleiben. Wer will in Anbetracht der Kathedrale in der Erde verschwinden. Unsinn.

 
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Die neue Ufergestaltung entlang der Seine

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Unter dem Vorplatz entsteht eine Empfangshalle.

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Aus der Empfangshalle wird man künftig ans Seine-Ufer gelangen können.

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Blick von der Empfangshalle auf die Seine

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