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12.02.2009
Zwei Zweite
Wettbewerb in Osnabrück entschieden – fast
Zwei zweite Preise, aber keinen Sieger hat es beim städtebaulichen Realisierungswettbewerb „Winkelhausenkaserne“ in Osnabrück gegeben. Die Jury unter Vorsitz von Walter Ackers (Braunschweig) begründete das Patt mit ungewöhnlich deutlichen Worten: „Ein erster Preis konnte trotz ausgiebiger Diskussion nicht nominiert werden. Es ist offensichtlich, dass die Vielzahl unterschiedlicher Programmanforderungen ein allseits überzeugendes Konzept nicht zugelassen hat. Die Verfasser haben mit unterschiedlicher Prioritätensetzung ein Spektrum von Lösungen dargestellt, aus denen die Jury gemeinsam wertvolle Erkenntnisse gewinnen konnte.“
Bei dem Wettbewerb ging es um die Nachnutzung eines ca. 31 ha großen Kasernengeländes am Osnabrücker Hafen, das nach dem Abzug der britischen Streitkräfte umgenutzt werden soll. In einem Planungs- und Beteiligungsprozess mit Foren und Workshops waren Visionen und Leitideen für vier Konversionsstandorte in Osnabrück entwickelt worden, die in diesem Wettbewerbsverfahren aufgegriffen werden und von den Teilnehmern in ein tragfähiges städtebauliches Konzept für die künftige Entwicklung dieses Stadtteils überführt werden sollten. Die Jury vergab folgende Preise:
2. Preis: Haas Architekten , Berlin, und Häfner/Jiminez , Berlin
2. Preis: Angelis + Partner , Oldenburg, Wismar, Berlin, Mühlberg, und Kilian + Frenz-Roemer Landschaftsarchitekten, Bremen, Sandkrug
3. Preis: Ulrich Nicolay, Wallenhorst, und Ingenieurplanung GbR, Wallenhorst
4. Preis: LH Architekten, Hamburg, und GTL Landschaftsarchitektur , Kassel, Düsseldorf, München, Peking
5. Preis: Springmeier Architekten GbR , Braunschweig, und Lohrer Hochrein , Magdeburg, München
Die Jury über die beiden Zweitplatzierten: „So wurden die beiden Arbeiten von Haas Architekten und von Angelis und Partner deshalb als beste Arbeiten mit jeweils einem zweiten Preis ausgezeichnet, weil sie in sich konsequent strukturelle klare Lösungen aufzeigen, die auch in vielen Detailanforderungen Bestand haben.
Die Arbeit von Angelis und Partner entwickelt formal stringent zwei Gebiete, die durch einen keilförmigen Grünzug getrennt und jeweils für sich von der Römereschstraße erschlossen werden, ohne die Netter Heide zu belasten. Dieser Ansatz hat jedoch einen Nachteil: Eine Realisierung erfordert frühzeitig den Abbruch der größeren Hallen.
Die Arbeit von Has und Partner respektiert verstärkt die Ökonomie im Umgang mit den Flächen. Die Folgerung der Verfasser ist eine stärkere Integration und Mischung. So wird die Grünverbindung überlagert mit dem Innenraum der Kaserne, der dadurch eher einen Parkcharakter erhält. Der Vorteil dieser Struktur liegt in ihrer Flexibilität: Der Bestand der heutigen Hallen wird nicht in Frage gestellt, er geht in der neuen Ordnung auf.
Die Jury hat jedoch angesichts der Bedeutung all dieser Fragen nicht gewagt, dieses Dilemma durch Benennung eines ersten Preises aufzuheben. Dies bleibt der Politik und ihrer weiteren Abwägung und Entscheidung vorbehalten.“
Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis zum 24. Februar 2009, täglich 8-18 Uhr, im Dominikanerkloster, 2. Etage, Hasemauer 1, Osnabrück, zu sehen.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Angelis & Partner
häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur
LH Architekten Landwehr Henke + Partner
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