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20.04.2023

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Gründungsbauten für Technische Universität

Wettbewerb in Nürnberg entschieden


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In Nürnberg befindet sich derzeit eine neue Technische Universität mit bis zu 6.000 Studienplätzen im Aufbau. Die interdisziplinäre Hochschule University of Technology Nuremberg (UTN), die am 1. Januar 2021 im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst gegründet wurde, soll mit einem innovativen Fächerspektrum, neuartigen Lehrmethoden und einer Departmentstruktur Modellcharakter für das deutsche Wissenschaftssystem haben. Unterrichtet werden künftig Technik-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, traditionelle Fächergrenzen wird es dabei nicht mehr geben.

Für den Standort der UTN erwarb der Freistaat 2018 im Stadtteil Lichtenreuth ein circa 37,5 Hektar großes Areal auf dem Gelände des alten Südbahnhofs zwischen der Brunecker und Münchener Straße. Auf der vormaligen Industriebrache entsteht aktuell neben dem Campus auch ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Büros und Grünanlagen. Die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung der Hochschule erfolgt nach einer Struktur- und Rahmenplanung von Ferdinand Heide Architekt (Frankfurt am Main) mit den Landschaftsarchitekt*innen TOPOS (Berlin) und den Verkehrsplaner*innen Habermehl & Follmann (Rodgau). Das Team hatte sich 2020/21 in einem konkurrierenden Auswahlverfahren durchgesetzt.

Für die Errichtung der ersten beiden Universitätsgebäude lobte das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg im Sommer 2022 einen nicht offenen Realisierungswettbewerb für Generalplaner nach RPW 2013 aus. Vorgeschaltet war ein offener Teilnahmewettbewerb mit anschließendem Verhandlungsfahren nach VgV. Die Wettbewerbskoordination übernahm das Düsseldorfer Büro Faltin+Sattler.

Als Gründungsgebäude werden die beiden an der Schnittstelle zwischen künftiger Campuswiese und dem nördlich angrenzenden öffentlichen Park zu realisierenden Neubauten auf einer geplanten Nutzfläche von 8.300 Quadratmetern zentrale Einrichtungen der UTN aufnehmen. Gewünscht waren funktional optimierte, identitätsstiftende und zugleich nutzungstechnisch anspruchsvolle Entwürfe mit energie- und kosteneffizientem Gebäudekonzept. Dabei sollten auch Möglichkeiten zur Optimierung der Realisierungszeiträume mittels Vorfertigung und Modularisierung ausgelotet werden.

Unter den fünfzehn teilnehmenden Teams traf die Jury unter Vorsitz von Gesine Weinmiller zunächst eine engere Wahl. Die vier im Wettbewerb verbleibenden Teams wurden aufgefordert, ihre Entwürfe hinsichtlich noch unklarer Punkte zu überarbeiten. Abschließend empfahl das Preisgericht einstimmig die Arbeit des Teams Burckhardt+Partner mit Buro Happold zur weiteren Ausarbeitung und Umsetzung. Folgende Platzierung wurde festgelegt:



Der Gewinnerentwurf sieht für die beiden Bauten eine Holz-Beton-Hybridbauweise vor, wobei sie sich in ihrer äußeren Erscheinung deutlich unterscheiden werden. Während ein „extrovertiertes Kopfgebäude“ mit nach Norden hin auskragender Fassade und hoher Transparenz als Verbindungsglied zwischen Campus und Umgebung fungiert, soll das zweite Volumen eine grundsätzliche monolithische und introvertierte Anmutung erhalten. Im Inneren erfolgt eine Schichtung von öffentlichen Flächen in den unteren Geschossen und nichtöffentlichen Verwaltungsflächen in den oberen Stockwerken. Dabei soll durch eine clusterhafte Organisation eine Vielfalt an räumlichen Möglichkeiten geboten werden, von Einzelbüros über klassische Seminarräume bis hin zu großen Open-Space-Bereichen und „Flexräumen“.

Die Jury lobte den unterschiedlichen Auftritt der Baukörper als „konzeptionell schlüssig“ und sieht das Kopfgebäude als „lebendiges Zentrum im Campus“. Innen überzeugten die sehr flexiblen Grundrisse. (da)


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