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28.01.2014
Ersatz für modernen Großbau?
Wettbewerb in Münster für Paul-Gerhardt-Haus entschieden
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Michael | 29.01.2014 06:17 UhrPaul Gerhardt Haus
Ich finde, die Entwürfe alle recht einfach und nicht inspirierend. Was in der Wettbewerbsbegründung steht, kann ich von der Ferne, obwohl ich Münster sehr gut kenne, nicht nachvollziehen. Wie fast alle neuen Gebäude in der letzten Zeit in Münster, handelt es sich um streng geometrische Boxen. Einfalt statt Vielfalt. Und außerdem fällt auf, daß nur nur namhafte große Münsteraner Büros unter den ausgelobten Wettbewerbern sind. Gibt es eine Chancengleichheit für andere Wettbewerber? Es riecht nach Münsteraner Klüngel.
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M. Zimmer | 28.01.2014 19:51 UhrFür mehr Qualität auch bei der Meldung
Wenn Einer die Münsteraner Verhältnisse nicht im Detail kennt, aber dennoch außer schönen Bildchen aus der Meldung etwas Inhalt herauslesen möchte, so wäre gerade wenn es um städtebaulichen Zusammenhang geht ein Plan und Foto der Bestandssituation wünschenswert. So etwas liegt den Auslobungen ja bei.
denn wenn man nur die Abbildungen hier sieht, dann fragt man sich wirklich, warum das alte Paul-Gerhard Haus ersetzt werden muss. Sicher gibt es da Sanierungsbedarf und die Türprofile sind nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit... Aber ein so wertig entworfen und gebautes Objekt aufzugeben muss schon schwerwiegende Gründe haben.
Aber ich beobachte weiterhin eine grausame Tendenz: Einerseits alte feudalistische Gebäude wieder aufbauen (Potsdam, Berlin...), andererseits erschöpft sich viel neue Architektur in einem traurigen Einerlei, austauschbar, funktionsfrei. Vielleicht noch dient es zur Befriedigung der "ich will was Neues" Sucht. Befriedigend jedenfalls finde ich das Wettbwerbsergebnis im Angesicht des Bestandes nicht.
Vielleicht aber machen sich die Auftraggeber mal Gedanken zu Kosten und Nutzen. Und darüber, was es heißt, Geschichte mit Füßen zu treten!
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serdika.. | 28.01.2014 17:48 UhrFür mehr Qualität bei der Wettbewerbsauslobung
Vollkommendes Unverständnis über den hier gestalteten Verfahrens und Projektablauf. Eine wirklich unprofessionelle Art Bauprojekte zu entwickeln und abzuwickeln. Unklare Planungsschritte noch nach einen entschiedenen Realisierungswettbewerb zu bekunden, ist eine Unverschämtheit.
Die Bewertung der Bausubstanz (Abriss oder Neubau ) und die daraus resultierende kostentechn. Entwicklung mit allen Risiken und Chancen muss im Vorfeld eines WBW erschöpfend abgeschlossen sein.
Lediglich die Architektur sollte zu diesem Zeitpunkt nicht entschieden sein. Die Auslobung eines Wettbewerb ist die klare Realisierungsabsicht.
Leider ist der Verfahrendablauf wie in Münster immer noch scheinbar gängige Praxis für mangelhaft vorbereitete Wettbewerbsverfahren. Meiner Meinung nach zwar alles rechtlich zulässig, aber sehr frustrierend für den gesamten Berufsstand. Man könnte meinen, dass den Wettbewerbsbetreuern i.d.R. ja auch Architekten dieser enorme Glaubwürdigkeitsverlust hoffentlich ihre Arbeitsgrundlage entziehen wird.
Für mehr Qualität bei der Wettbewerbsauslobung in der Leistungsphase 0 !
Hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen..
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Max | 28.01.2014 16:43 UhrAlt/Neu
Während andernorts rekonstruiert wird, was das Zeug hält, wird hier ein Stück beispielhafte Baugeschichte geopfert und durch uninspirierte Durchschnittlichsware ersetzt. Ein Skandal. Und jedem Kollege, der bei so einem Wettbewerb mitmacht gehört das Kammerverbot erteilt. Schade, dass hier die Diskussionswut der Modernisten/Traditionalisten-Vermeintlinge nicht ertönt. Aber die Konstellation ist wahrscheinlich zu komplex für den gemeinen Wutbürger/Stadtbewahrer.
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Paul Gerhardt | 30.01.2014 22:48 UhrEntscheidern fehlt die Entscheidungsgrundlage
Das Schlimme an solchen mittleren Großstädten ist ja, dass dort Leute über Stadtentwicklung und Architektur entscheiden, die keine fachlichen Kriterien haben.
Jede/r Fachmann/frau erkennt auf den ersten Blick, dass dieser Bau aus den zwanziger Jahren einzigartig und erhaltenswürdig ist – trotz der Umbauten der achtziger Jahre im Inneren.
Doch die Stadt will hier offenbar irgendwelche bekloppten Abbiegerspuren und Tiefgaragen bauen – und ist dafür bereit, das denkmalwürdige Gebäude zu opfern. Die Kirche hat auch keine Ahnung und schiebt Panik wegen der Heizkosten. Dass man ein solches Gebäude auch mit Ideen umbauen und dabei energetisch optimieren kann, das können solche Leute offenbar nicht mal denken.
Vorschlag: Die Gewinner des Wettbewerbs, die ja ausgewiesene Architekten sind, bekommen den Auftrag, das bestehende Paul-Gerhardt-Haus umzubauen und zu optimieren. Dann behält Münster ein wichtiges Gebäude der Moderne, und die Kirche hat ein funktionierendes Gemeindehaus.
War doch jetzt gar nicht so schwer ;-)