Alles wächst. Auch das Philosophische Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster braucht neue Räume. Dafür soll ein Bestandsgebäude am mittelalterlichen Domplatz in der Münsteraner Altstadt, das Institutsgebäude für Kunstgeschichte und Philosophie am Domplatz 23, umfassend modernisiert und erweitert werden. In dem 2010 ausgeschrieben Wettbewerb waren „Lösungen für eine maximal mögliche Flächenerweiterung durch Neuorganisation im Bestandsgebäude sowie die Erweiterung im Außenbereich“ gefragt. Schlußendlich soll damit ein Gebäudekomplex mit 5.850 Quadratmetern Nutzfläche entstehen.
Am Donnerstag wurde der Wettbewerb entschieden. Die Jury entschied sich dafür, unter den 15 teilnehmenden Büros vier Preise und eine Anerkennung zu vergeben:
- 1. Preis: Peter Böhm Architekten, Köln
- ein 3. Preis: Bolles + Wilson, Münster
- ein 3. Preis: MM Architekten, Hannover
- 4. Preis: Birk und Heilmeyer, Stuttgart
Das Büro eisfeld engel Architekten (Hamburg) erhielt eine Anerkennung.
Von den 15 Teilnehmern waren sechs Büros vom Auslober gesetzt worden, die weiteren neun wurden „unter Berücksichtigung der Kategorien ‚junges‘ bzw. ‚erfahrenes‘ Büro“ ausgelost. Von den gesetzten findet sich nun nur Bolles + Wilson unter den Preisträgern.
Da das Juryprotokoll noch nicht freigegeben wurde, zitieren wir hier die Selbstbeschreibung der Erstplatzierten: „Durch die Um- und Neugestaltung des Philosophikums entsteht ein schönes Platzgefüge: Der ruhig proportionierte Platz, flankiert durch den neuen Bibliotheksanbau, geleitet zum Eingang. Er mündet in einem quer liegenden Platz über dessen Endpunkt, geziert durch eine Skulptur, der Fußgänger nun die Aa erreichen kann. Neu- und Altbau sind durch eine gläserne Halle zu einer Einheit verbunden. Ihre Zusammengehörigkeit drückt sich auch in der gleichartigen Materialität der hell-geschlämmten Ziegelfassaden aus. Die innere Struktur der Nutzung und Erschließung ist übersichtlich und klar gegliedert.“
Obwohl sich die Jury mit einem Preis und zwei dritten Preisen recht eindeutig äußerte, sollen nun alle vier Preisträger zu einem VOF-Verfahren eingeladen werden. Vorher werden noch alle eingereichten Arbeiten in einer Ausstellung der Öffentlichkeit gezeigt.
Ausstellung aller Arbeiten: 18.-30. Mai 2011, Mo-Fr 9-16 Uhr
Ort: Foyer des Hörsaals H1, Hindenburgplatz 10-12, 48143 Münster
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rauke rübenstrauch | 13.04.2011 15:03 Uhr@jungwirth
"Wie üblich betrachtet man Architektur losgelöst von Ort, Umfeld, Geschichte und lokalspezifischen Bautraditionen. Die Folge ist die völlige Austauschbarkeit architektonischer Entwürfe und eine schleichende Nivellierung unserer deutschen Städte."
begründen sie doch bitte einmal ihre aussage anhand der hier ersichtlichen informationen. wie kommen sie auf ihre aussagen?