Zur Entwicklung der künftigen Chorarbeit hat das Domkapitel Münster beschlossen, die beengten Übungsmöglichkeiten im Dom durch den Neubau einer eigenständigen Domsingschule zu erweitern. Als Standort wurde das Grundstück der Friedensschule, einer bischöflichen Gesamtschule im Stadtteil Mecklenbeck, ausgewählt. Ein äußerst heterogenes Umfeld mit kleinteiliger und sehr unterschiedlicher Wohnbebauung, einem Studentenwohnheim und dem großmaßstäblichen, experimentellen Gebäudekomplex der Friedensschule (1973, Kroner+Berthold).

Zum Wettbewerb hatte das Domkapitel vertreten durch das Bischöfliche Generalvikariat acht Architekturbüros eingeladen, aus denen folgende Preisträger hervorgingen:

1. Preis: greive.diflo.kuckert (Münster)
2. Preis: Peter Bastian Architekten (Münster)
3. Preis: Hahn Helten Architekten (Aachen)

Der erstplatzierte Entwurf habe die Jury insbesondere durch seine städtebauliche Setzung „überrascht“. Die Entscheidung fiel einstimmig. Vor allem überzeugte die Jury, wie selbstverständlich greive.diflo.kuckert das vorhandene Raumprofil aufnehmen, in eine logische Abfolge von Kubatur und Freiflächen übertragen und den Neubau als vermittelnden und eigenständigen Baukörper entlang der Boeselager Straße platzieren. Neben den stadtplanerischen Qualitäten wurden auch die Foyergestaltung, die gewählten Fassadenproportionen und das kompakte, geringe Bauvolumen hervorgehoben.

Die neue Domsingschule mit zwei Sälen, Studierzimmern und Verwaltungsbereich wird dem Domchor St. Paulus, dem Knabenchor Capella Ludgeriana und der Mädchenkantorei im Dom mit ihren insgesamt rund 300 Sängerinnen und Sängern ausreichend Platz für Proben, Stimmbildung und Konzerte bieten.

Der Baubeginn ist für 2011, die Eröffnung bereits für 2012 geplant.

Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten: bis zum 3. August 2010, Di-So 11-16 Uhr Ort: Domkreuzgang und Foyer der Domkammer der Kathedrale St. Paulus, Domplatz 28, 48143 Münster

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