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11.03.2021

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Hochhaus für das Hufeland-Areal

Wettbewerb in München entschieden


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Im Münchener Norden schreiten die Planungen für das Forschungs- und Innovationszentrum FIZ Future der BMW Group voran: Bis 2050 sollen hier, basierend auf dem von HENN entwickelten Masterplan von 2014, bis zu 15.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Mit der Eröffnung des Projekthauses Nord im September 2020 konnte ein wichtiger Baustein für die groß angelegte städtebauliche Entwicklung in Milbertshofen-Am Hart gelegt werden.

Auf dem Standort an der Hufelandstraße nördlich des Frankfurter Rings steht nun eine komplette Reorganisation an: Ein neues Quartier soll entstehen und die Bestandsbebauung des sogenannten Hufeland-Areals dafür Schritt für Schritt durch Neubauten ersetzt werden. Für ein Teilgrundstück des Areals lobte die HUF4 GmbH Co. KG mit einem von der GLL für die Bayerische Versorgungskammer gemanagten Investmentfonds einen einstufigen, nicht offenen Planungswettbewerb mit insgesamt 140.000 Euro Preisgeld aus.

Ziel des Wettbewerbs war die Entwicklung einer „stadträumlich prägenden Hochhausbebauung mit attraktiv gestalteten und belebten Platzflächen an der Hufelandstraße, um eine eigenständige Identität des Quartiers zu erreichen.“ Durch eine neue Straßenführung der Hufelandstraße wird das Grundstück diagonal geteilt. Daraus ergibt sich eine neue Fläche, die als begrünter Quartiersplatz von allen Seiten baulich eingefasst werden soll. Der Wettbewerb zielt nur auf das nordöstliche Baufeld mit einer Fläche von circa 12.000 Quadratmetern. Für die auf 60 Meter Höhe limitierte Hochhausbebauung (vorgesehene BGF sind 27.200 Quadratmeter) sind ein Hotel (unter anderem mit Longstay-Konzept) sowie automobilaffine Gewerbe- und Büronutzungen geplant, ergänzt durch Gastronomie und weitere Dienstleistungen.

Das Außergewöhnliche: Hochbau und Freiraumplanung wurden von der Jury separat bewertet. Die zehn teilnehmenden Teams setzten sich jeweils aus einem Architekturbüro und einem Planungsbüro für Freianlagen zusammen. Realisieren aber soll es nun eine neue Bürokombination der beiden Erstplatzierten. Das Team Morris+Company und Kirchberger & Wiegner Rohde entschied in der Kategorie Hochbau den Wettbewerb für sich, bei der Freiraumplanung kührte die Jury Terra.Nova Landschaftsarchitektur zum Sieger. Beide dürfen sich nun verständigen. Die Preisträger im Überblick:



Hochbau:

  • 1. Preis: Morris+Company (London, Kopenhagen) und Kirchberger & Wiegner Rohde (Berlin); Kooperationspartner Freiraumplanung: bauchplan landschaftsarchitekten und stadtplaner (München) (keine Prämierung)
  • 2. Preis: pool Architekten (Zürich); Kooperationspartner Freiraumplanung: Kolb Landschaftsarchitekten (Zürich) (keine Prämierung)
  • 3. Preis: Allmann Sattler Wappner Architekten (München); Kooperationspartner Freiraumplanung: Terra.Nova Landschaftsarchitektur (München) (1. Preis Freiraumplanung)
  • Anerkennung: David Chipperfield Architects (London, Berlin); Kooperationspartner Freiraumplanung: Atelier Loidl (Berlin) (2. Preis Freiraumplanung)

Freiraum:
  • 1. Preis: Terra.Nova Landschaftsarchitektur (München); Kooperationspartner Hochbau: Allmann Sattler Wappner Architekten (München) (3. Preis Hochbau)
  • ein 2. Preis: Atelier Loidl (Berlin); Kooperationspartner Hochbau: David Chipperfield Architects (Berlin) (Anerkennung Hochbau)
  • ein 2. Preis: ramboll studio dreiseitl (Beijing, Überlingen); Kooperationspartner Hochbau: Henning Larsen Architects (Kopenhagen, München) (keine Prämierung Hochbau)



Für das Siegerprojekt der Kategorie Hochbau hat sich das große Londoner Büro Morris+Company mit dem kleinen Berliner Büro Kirchberger & Wiegner Rohde zusammengetan und einen eher schlichten Baukörper mit 16 Vollgeschossen entworfen. Das Projekt überzeugte die Jury „mit einem subtilen Konzept, das stadträumlich sehr prägnant als Endpunkt die Achse der Max-Diamand-Straße/ Hufelandstraße besetzt, gleichzeitig nahezu selbstverständlich das umgebende Quartier einbindet.“ Die geforderte Schichtung der Nutzung wird durch drei Staffelungen des Volumens ablesbar: Auf der Südseite ist das Volumen zurückgestaffelt, so dass im zehnten Obergeschoss eine Dachterrasse entsteht. Der zweigeschossige Sockelbau erweitert sich nach Norden in den öffentlichen Raum. Einbettung und Kubatur des Baukörpers vermittle „zwischen den städtebaulichen Achsen“ und bewirke „ein schlankes Erscheinungsbild zum neuen Platz,“ so die Jury. Weiterhin positiv hervorgehoben wurde die variierende Fassadengestaltung mit vorfabrizierten Betonteilen.

Bei der Kategorie Freiraum geht der erste Preis an das Münchener Büro Terra.Nova Landschaftsarchitektur. Sie verstehen in ihrem Entwurf den von der Hufelandstraße diagonal geteilten Stadtraum als eine durchgehende Platzfläche, die zwischen allen angrenzenden Fassaden aufgespannt ist. Gelobt wurde die Integration der Straße in diese Platzfläche, für die ein durchgehender Bodenbelag vorgesehen ist. Im Norden und Süden wird der Platz von einer Baumreihe gefasst, die dem Platzraum zusätzlichen Halt bieten soll. Terra.Nova schlagen außerdem eine lockere Bepflanzung und frei in den Grundbelag eingesetzte Grünflächen vor, die, so die Jury, „den Platz in kleinere Teilräume gliedern, die eine hohe Aufenthaltsqualität entfalten können.“

Spannend wird es nun zu sehen, wie die Absprache zwischen Büros stattfinden wird, die bisher nicht zusammengearbeitet haben. Steffen Kirchberger von Kirchberger & Wiegner Rohde jedenfalls blickt zuversichtlich auf die neue Konstellation. „Natürlich hätten wir uns gewünscht mit dem eigenen Team weiterzuarbeiten. Aber mit Terra.Nova hat die Jury einen Entwurf ausgewählt, der sich sehr gut mit unseren Planungen verbinden lässt. Wir sind da also optimistisch.“ (dsm)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Roman Schmidt | 15.03.2021 09:29 Uhr

wie mutlos...

Ein sehr schrecklicher 1. Preis, aber eigentlich reißt einem keiner der Vorschläge vom Hocker:
Einfallslos, Mutlos, langweilig.
Passt damit aber wieder zu der allgemein schlechten Mittelmäßigkeit der Architektur in München.
Solche Entwürfe und Bauten widerspiegeln die schlechte Verfassung der Gesellschaft hier: Stillstand ohne jeglichen Innovationswillen.

7

Ulrich | 15.03.2021 09:18 Uhr

Wettbewerbe Deutschland

Leider wieder mal ein Beispiel für die Einfallslosigkeit und den Verlust des Innovations-Willen hier in Deutschland. Es ist einfach traurig diese sich wiederholenden ersten Preise anzuschauen, die hier an jeder Ecke hochgezogen werden und als prämiert und exzellent verkauft werden. Wir Deutschen haben mit dem Umgang mit der Gegenwart und auch dem Willen Visionär zu sein aufgegeben. Wir verwalten unser Auto-Erbe genauso wie das unseres Bauhauses. Ein Jammer für dieses doch so einst inspirierende Land. Was tun? Neues Denken zu lassen und auch prämieren und umsetzen, ansonsten geht hier das Licht aus.

6

Fabian Wieser | 12.03.2021 13:54 Uhr

Die wollen doch alle höher sein!

Ich muss gestehen ich verstehe die Hochhausentwicklung in Deutschland nicht. Was ist denn der dramatische Vorteil die Dinger 16 Stockwerke hoch zu bauen. Aus menschlicher Persektive ist es doch schon viel früher "horizonteinnehmen" bzw "horizontzerschneidend" - also warum nicht noch 300m höher?

Vielleicht übersehe ich etwas aber irgendwie verstehe ich nicht warum in Europas stärkster Volkswirtschaft solche Projekte nirgends mit mehr Verve angegangen werden (können?).

Freue mich über Belehrungen.

5

STPH | 12.03.2021 08:03 Uhr

Halbe Hochhäuser


Um gebremste Halbhochhäuser zu ihrem Ausdruck kommen zu lassen, müssen sie nach oben ein Fragment darstellen, eine Verzahnung mit dem Himmel, etwa als Treppung. Ein weiterer Daseinszweck könnte die obere Hälfte als Kopf sein mit Alpenblick.

Gibt es Halbhoch Häuser sonst noch auf der Welt oder ist das eine Erfindung des hiesigen Städtebaus, und seiner negativen Gestaltung über Verbote.

Eine gestaltete Vorschrift

4

auch ein | 12.03.2021 07:44 Uhr

architekt

@1 maestrow:

geld frisst moral.
aber das ist das thema jederaltersversorgung.
lieber was gutes und schönes und weniger rente erwirtschaften oder quadratischpraktisch(vielleichtgut) um möglichst rendite=rente rausholen?

das selbe ja bei den mieten: viel miete=viel rendite.
also in der rente mehr übrig haben und dafür jetzt horrende mieten BEzahlen?

unauflösbar glaube ich...

3

Kritiker | 11.03.2021 20:20 Uhr

Langeweile

Wofür macht man eigentlich noch diese Wettbewerbe, wenn am Ende ohnehin nur der immer gleiche, langweilige Kram herauskommt, der so aussieht, wie es überall schon aussieht?

2

Peter | 11.03.2021 18:14 Uhr

Chipperfield

Der Chipperfield-Beitrag wirkt in dieser Konkurrenz erstaunlich erfrischend mit seiner Metallfassade und der städtbaulichen Figur! Hätte mir noch am Besten gefallen.

1

maestrow | 11.03.2021 16:15 Uhr

Bayerischer Versorgungskummer

dass die spätere Rente bayerischer Architektinnen und Architekten von solch traurigen Projekten (via Investmentfonds der Bay. Versorgungskammer = Bayerische Architektenversorgung) erwirtschaftet wird sollte die Profession sehr nachdenklich stimmen.

 
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1. Preis Hochbau: Morris+Company und Kirchberger & Wiegner Rohde; Kooperationspartner Freiraum: bauchplan landschaftsarchitekten und stadtplaner (keine Prämierung)

1. Preis Hochbau: Morris+Company und Kirchberger & Wiegner Rohde; Kooperationspartner Freiraum: bauchplan landschaftsarchitekten und stadtplaner (keine Prämierung)

2. Preis Hochbau: pool Architekten; Kooperationspartner Freiraum: Kolb Landschaftsarchitekten (keine Prämierung)

2. Preis Hochbau: pool Architekten; Kooperationspartner Freiraum: Kolb Landschaftsarchitekten (keine Prämierung)

3. Preis Hochbau: Allmann Sattler Wappner Architekten; 1. Preis Freiraum: Terra.Nova Landschaftsarchitektur

3. Preis Hochbau: Allmann Sattler Wappner Architekten; 1. Preis Freiraum: Terra.Nova Landschaftsarchitektur

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