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09.07.2024

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Quartiersplanung für den Matthäikirchhof

Wettbewerb in Leipzig entschieden


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Der Matthäikirchhof ist ein 1,9 Hektar großes Areal im Zentrum Leipzigs, auf dem bis 1985 eine Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit sowie eine Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei der ehemaligen DDR untergebracht waren. Nach mehreren Zwischennutzungen liegt der historisch aufgeladene Ort heute weitestgehend brach und soll nun zu einem gemischten Quartier entwickelt werden. Anfang des Jahres wurde der von der Stadt ausgelobte, offene städtebauliche Wettbewerb entschieden.

Aus 66 eingereichten Entwürfe wählte die Jury im ersten Schritt neun Arbeiten aus, die in der zweiten Phase vertieft wurden. Durchsetzen konnte sich der Vorschlag des Büros Riehle Koeth (Stuttgart) in Zusammenarbeit mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten (Berlin), der nun die Basis für die weitere Entwicklung des Areals bildet. Darüber hinaus vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Markus Neppl drei weitere Preise:


Die öffentliche Diskussion habe sich während des Wettbewerbs stark auf den Umgang mit den beiden DDR-Bauten aus den 1980er Jahren fokussiert, schreibt die Stadt auf ihrer Webseite. Vorgaben dazu machte sie den Planenden in der Auslobung nicht, forderte jedoch dazu auf, sich intensiv mit dieser Frage zu befassen. Mit dem Entwurf von Riehle Koeth und Levin Monsigny entschied sich das Preisgericht für einen Mittelweg.

Der erstplatzierte Entwurf sieht einen teilweisen Rückbau des Bestands bis auf einen nördlichen Riegel des ehemaligen SED-Verwaltungsbaus vor, der revitalisiert und in eine öffentliche Nutzung überführt werden soll. Zentral für die Entwicklung des Matthäikirchhofs ist zudem die seitens der Stadt Leipzig gewünschte Umsetzung des „Forums für Freiheit und Bürgerrechte“. Das Planungsteam bringt dies in einem fünfgeschossigen Solitär zentral auf dem Areal unter.

Das Preisgericht würdigt insbesondere die „stadträumliche Inszenierung der neu geschaffenen und unterschiedlichen Freiräume“. Diese entstanden unter anderem zwischen dem Forumsneubau und dem verbliebenen DDR-Bestand, wo eine begrünte „Agora“ den Anschluss an den schmalen Park am Gördelerring schaffen soll, während im Osten des Areals ein versiegelter Platz vorgesehen ist. (sbm)


Zum Thema:

Von 2020 bis 2022 dokumentierte die Fotografin Iona Dutz die DDR-Architektur auf dem Matthäikirchhof und veröffentlichte ihre Aufnahmen in einem Fotobuch.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Kritiker | 10.07.2024 14:06 Uhr

Katastrophismus

Der schlechteste Kompromiss gewinnt der mal wieder alle abholen soll. Vor allem an den Pseudo-"Altstädtischen" Häuschen, welche auf dem Parkplatz geklatscht werden, die aber auch jede Brandwand in Ruhe lassen. Der Neubau in der Mitte ist ein Witz und der ideologische Umgang mit dem Stasi-Gebäude und dessen Unternutzunh als Bestand ist unwürdig. Man haut den Demonstranten von 1989 direkt eine rein. Aber bei einem süddeutschen Stadtbaurat, der erst kurz vorher in die Stadt gekommen ist, auch irgendwie mal wieder klar, dass es da an Wissen und Verständnis mangelt. Da hilft die dahin geheuchelte Partizipative Krücke, die sowas hervorbringt auch nix. Echte Katastrophe für den Ort an der Stelle - jetzt ist die Verballhornung des Rings komplett.

1

Leipziger | 10.07.2024 13:16 Uhr

Stadt für alle

Ich als Betroffener muss sagen, dass ich mit dem ersten Preis sehr zufrieden bin. Meine Angst, dass irgendwelche großen Innenhöfe als tote Flächen von der Stadt abgeschnitten sind, räumt der Sieger glaubwürdig (bis jetzt) aus. Gratulation an alle Preisträger!

 
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1. Preis: Riehle Koeth mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Perspektive auf  den Matthäiplatz

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2. Preis: FAM Architekten Harting Koch Tran-Huu mit studio erde Berlin,  Perspektive

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3. Preis: SERO Architekten und Kollektiv B mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, Perspektive

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4. Preis: Hinrichsmeyer + Partner Architekten mit Greenbox Landschaftsarchitekten,  Perspektive

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