- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
27.05.2009
IBA-Exzellenz
Wettbewerb in Hamburg entschieden
Mitten auf der Elbinsel Wilhelmsburg, südlich des Hamburger Zentrums, liegt das etwa 45 Hektar große Gelände der ehemaligen Mülldeponie Georgswerder. Unter dem 40 Meter hohen, grasbewachsenen Hügel liegen etwa sieben Millionen Kubikmeter Hamburger Haus- und Sondermüll sowie Industrieabfälle. Nachdem im Sickerwasser der Deponie 1983 Dioxin entdeckt worden war, wurde die Deponie ab 1986 geschlossen und abgedichtet – heute gilt sie als „gesichert“. Der grasbewachsene, beinahe idyllische anmutende Hügel kann vom nahen Autobahnkreuz Hamburg-Süd aus gesehen werden, vor allem weil Vattenfall hier inzwischen vier Windräder aufstellen durfte.
Im Rahmen der IBA Hamburg (siehe BAUNETZWOCHE#74 zum Thema) wurde nun ein beschränkter Wettbewerb durchgeführt, in dem nach europaweitem Auswahlverfahren acht Teilnehmer aufgefordert wurden, Vorschläge zur landschaftsplanerischen Gestaltung einzureichen. Ziel ist es, das Gelände als Erholungsfläche öffentlich zu erschließen und mit einem Ausstellungskonzept die Besonderheiten des Ortes zu erklären – von der Geschichte der Mülldeponie bis zu den energetischen Herausforderungen der Zukunft. Der Ort möge zu einem Symbol für das „Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg“ werden. Deswegen sollte sich der architektonische Teil der Aufgabe, ein Ausstellungsgebäude mit 350 Quadratmetern, duch ein nachhaltiges Energiekonzept auszeichen.
Die Jury – u.a. Jörn Walter, Uli Hellweg, Wolfgang Christ und Ingrid Spengler – vergab drei Preise:
1. Preis: Häfner / Jimenez Landschaftsarchitekten, Berlin, mit Konermann Siegmund Architekten, Hamburg
2. Preis: Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten mit Gramazio & Kohler, alle Zürich
3. Preis: Breimann & Bruun Landschaftsarchitekten mit Dinse Feest Zurl Architekten, alle Hamburg
Den ersten Preis befand das Preisgericht als einen überzeugenden Entwurf mit „sehr guter Außenwirkung und ohne belehrendes Pathos“. Von der nächtlichen Wirkung erhofft man sich einen dauerhaften Anziehungspunkt, der Vorschlag würde das Gelände darüber hinaus klar strukturieren. Gleichzeitig wird aber eine Überarbeitung besonders des energetischen Konzepts gefordert, da der Entwurf „im Hinblick auf seine Realisierbarkeit und IBA-Exzellenz“ verbesserungsbedürftig sei.
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse bis zum 7. Juli 2009, Di-So 10-19 Uhr.
Ort: IBA at Work, ehemaliger Supermarkt Krieterstraße 18, 21109 Hamburg
Der Eintritt ist frei.
Zum Thema:
Zu den Baunetz Architekt*innen:
häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur
Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren