RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Hamburg_entschieden_1033465.html

13.04.2010

Wiederauferstehung eines Silos

Wettbewerb in Hamburg entschieden


Was passiert, wenn man die Wünsche nach „Wohnen am Wasser“ und einer Residenz auf der „Schlossstrasse“ vermischt? Richtig, man träumt vom „Wohnen auf der Schlossinsel“. In Hamburg-Harburg wurde Ende März der Wettbewerb „Silobauwerk – Marina auf der Schlossinsel“ entschieden. Das Preisgericht unter Vorsitz von Jon Prengel (Raumwerk Architekten, Frankfurt) entschied sich für folgende Arbeiten:

  • 1. Preis: Tim Hupe Architekten (Hamburg)

  • 2. Preis: Kister Scheithauser Gross (Köln/ Leipzig)

  • Sonderpreis: Nägeliarchitekten (Berlin)

Von hafengewerblichen Nutzungen geprägt, soll die Schlossinsel städtebaulich umstrukturiert werden, unter anderem ist dort ein Wohnquartier von dem Hamburger Büro Lorenz + Partner geplant. Der Hansen-Speicher an der Nordspitze soll als neue Landmarke des Projekts wieder belebt werden – Sanierung und Umnutzung des Industriebauwerks sind jedoch auf Grund seiner stark beschädigten Bausubstanz nicht möglich. Deshalb mussten die Entwürfe in der Kubatur des ehemaligen Silos bleiben (siehe Bild 11).

Die Arbeit von Tim Hupe überzeugte mit einer großmassstäblichen Fassadengliederung über je zwei Geschosse. Diese verleiht dem Neubau, zusammen mit der Klinkerfassade, einen Bezug zur Massivität des ehemaligen Speichers.
Laut dem Urteil der Jury gelingt es Hupe so, „über die zweigeschossige Kollosalordnung in der Fassade acht Ebenen zu visuell vier Ebenen zusammen zu fassen“. Dies gebe dem besonderen Volumen des Silos einen eigenen, angemessenen Maßstab und verleihe dem Gebäude eine „wohltuende Vertikalität“. Das geschlämmte Ziegelmauerwerk und die Nachzeichnung des Volumens über die geschlossenen Ecken schaffe einerseits hinreichend Bezüge zum abgängigen Silo, andererseits werden der neue Silo und die umliegenden Neubauten in einer „Farbsprache“ als ein Quartier gelesen.

Den direkten Zugang zum vorgelagerten nördlichen Schwimmponton bewertet die Jury positiv. Dies werde durch die nördliche, dem Bestand nachempfundenen Lage des Treppenhauses begünstigt. Die bewusste Überhöhung der Kubaturvorgabe wird von den Architekten mit der durch die umliegende Neubebauung neu definierten Höhenlage des Kontextes begründet. Diese Argumentation sieht das Preisgericht als schlüssig und soll so auch in der Umsetzung unterstützt werden.

Alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge sind noch bis zum 23. April 2010 im Foyer des Harburger Rathauses zu sehen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

kister scheithauer gross


Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

13.04.2010

Tief im Westen

Museumserweiterung in Bochum eröffnet

13.04.2010

An der Via Culturalis

Wettbewerb in Köln entschieden

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?