Wie aus dem „Drive“-Trailer herausgegriffen: Ein einsames Fahrzeug steht nachts vor einem unheimlich leuchtenden Hochhaus. Doch geht es hier nur um ein neues Geschäftszentrum in Göteborg; die weiteren Visualisierungen von Henning Larsen Architects haben nicht mehr diese morbide Ästhetik in sich. Soeben haben die Kopenhagener Architekten mit ihrem Hochhausduo einen international geladenen Wettbewerb gewonnen und sich gegen die Entwürfe von White Arkitekter und Reflex Arkitekter durchgesetzt.
Der Siegerentwurf von HLA sieht auf insgesamt 40.000 Quadratmetern Fläche zwei ungleich hohe Volumen vor, die durch eine offen gestaltete Sockelzone miteinander verbunden werden. Während sich unten eine gemischte Nutzung mit Café, Restaurant, Einzelhandel und Sportstudio einfinden soll, gehören die oberen Geschosse den Geschäftsleuten. Mit dem Mischnutzungskonzept möchten die Architekten unterschiedliches Publikum anziehen, damit der Ort nicht zu einer Bürowüste verkommt.
Glas ist das Hauptelement der Gestaltung. Die Fassaden bieten somit ein hohes Pensum an Tageslicht, was auch von der Jury gelobt wurde. Die unterschiedlich versetzten vertikalen Linien sorgen als Gliederungselemente für ein lebendiges Äußeres. Der Verzicht auf große Ambitionen bei der Formwahl stimmt positiv: Es sind zwei rechteckige, schlichte Türme, die gern auf Wellen oder starke Brüche verzichten. Lediglich im hohen Turm integrieren Henning Larsen in der Mitte einen visuellen Einschnitt. Und dieses Wenige wird hier zu Mehr. (pg)
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