245 Meter Länge, Stahlgeflechte und mächtige Pfeiler aus rotem Mainsandstein – die Schwedlerbrücke in Frankfurt am Main von 1910 ist ein stolzes Ingenieurswerk der deutschen Kaiserzeit. Doch so preußisch standhaft dieses Bauwerk auch ist, mittlerweile ist das geschützte Denkmal in die Jahre gekommen. Ein zeitgemäßes Verkehrsbauwerk ist die Brücke nicht mehr und Konzepte wie Barrierefreiheit sind ihrer Architektur reichlich fremd.
Um die Schwedlerbrücke denkmalgerecht zu sanieren und ihr gleichsam zwei zeitgemäße Ersatzbauten für drei nördliche Brückenfelder anzufügen, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Interimsstrukturen ersetzt wurden, hat die Stadt Frankfurt am Main einen Wettbewerb ausgelobt. Zwölf internationale Teams nahmen an dem kleinen Realisierungswettbewerb teil. Jetzt hat die Jury unter Vorsitz von Stephan Engelsmann folgende Ergebnisse bekannt gegeben:
Der Gewinnerentwurf biete „einen überraschenden Mehrwert aufgrund seiner unerwarteten Herangehensweise“, lobt die Jury. „Es entsteht nicht nur ein anspruchsvolles Ingenieurbauwerk, sondern zugleich ein Stück Stadt. Die vier historischen Brückenbögen werden behutsam instandgesetzt, alle Aspekte des Substanzerhalts – ob Geländer oder Pfeiler – werden berücksichtigt.“ Der Beitrag von Christoph Mäckler Achitekten und B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann soll auch realisiert werden. Gut, dass alle in Frankfurt tätig sind. (sj)
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Xaver | 01.03.2016 12:03 Uhrfindet
Schöne Arbeit. Glückwunsch.