Neue Anlagestelle für den „Sunshine State“: Das Büro Michael Maltzan hat das Rennen um den Bau eines neuen Piers für die Hafenstadt Saint Petersburg in Florida gemacht. Damit verwiesen die Baumeister aus L.A. die Entwürfe von Bjarke Ingels Group und West 8 auf die Plätze:
1. Preis: „The Lens“ von Michael Maltzan Architecture (Los Angeles)
2. Preis: „The Wave“ von Bjarke Ingels Group (Kopenhagen/New York)
3. Preis: „The Eye“ von West 8 (Rotterdam)
Der Westküsten-Entwurf „The Lens“ zieht sich wie eine riesige Schleife von der Küste bis auf den Atlantik hinaus. Die Beziehung der Stadt zum Meer werde so einen würdigen Rahmen bekommen, versprechen die Architekten. Bei dem Großprojekt geht es um die Neuentwicklung des gesamten Bereichs der städtischen Anlegestelle. Von Saint Petersburg aus starten die riesigen US-Kreuzfahrtschiffe in Richtung Kuba und Mittelamerika. Mit einem Budget von 45 Millionen Dollar soll das Hafenareal nachhaltig gestaltet werden und auch zukünftigen Nutzungen gegenüber flexibel bleiben
Das derzeitige Piergebäude aus den frühen 1970er Jahren – ein ikonischer Bau in Form einer mit der Spitze in den Boden gerammten Pyramide – wird abgerissen. Zu seiner Entstehungszeit als Shoppingcenter geplant, wird es nur von wenigen Anwohnern genutzt. Der Maltzan-Entwurf hingegen will die Bürger von Saint Petersburg verstärkt einbinden – mehr Forum als Mall ist die Leitidee.
„Das Pier soll zu einem Ort für neue Erfahrungen werden, die bleibende Erinnerungen bei der Bevölkerung schaffen“, so die Architekten. „The Lens“ solle zum Wohnzimmer für die Anwohner und Besucher der Stadt werden. In Saint Petersburg ist der Neubau allerdings umstritten. Viele befürchten eine Kostenexplosion und sähen das alte Wahrzeichen der Stadt lieber saniert statt abgerissen.
Nicht verwirklich werden die Entwürfe von Bjarke Ingels Group und West 8. Während die Dänen mit US-Dependance einen eher massiven, wellenförmigen Entwurf planten, wollten die Holländer eine leichte Pavillon-Struktur realisieren. Vielleicht gibt es ja für die unterlegenen Büros eine Chance auf Zweitverwertung: Das „echte“ Sankt Petersburg liegt ja auch am Meer...
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