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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Eisleben_entschieden_2909313.html

23.08.2012

Lutherarchiv in der Lutherstadt

Wettbewerb in Eisleben entschieden


Eisleben in Sachsen-Anhalt ist als Geburts- und Sterbeort Martin Luthers Welterbestätte. Luthers Geburtshaus wurde bereits vom Berliner Büro Springer Architekten zur preisgekrönten Luther-Gedenkstätte umgebaut (siehe BauNetz-Meldung vom 9. 3. 2007).

Nun gibt es Neues aus der Lutherstadt: Das Architekturbüro atelier st aus Leipzig wird das Gebäude „Seminarstraße 2“ in Eisleben zu einem Lutherarchiv umgestalten. Das Büro setzte sich in einem von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt veranstalteten architektonischen Qualifizierungsverfahren gegen drei Mitbewerber durch (Junk & Reich, Weimar; Dressler Architekten, Halle/Saale; hänel furkert architekten, Dresden). Mit dem zukünftigen Lutherarchiv erhält die Stiftung in Eisleben neben Archiv- und Depoträumen auch zusätzlichen Platz für Angebote der kulturellen Bildung.

Die Aufgabe für die an dem Verfahren beteiligten Büros bestand darin, eine Idee für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung ergibt sich durch die exponierte Lage des Hauses in unmittelbarer Nachbarschaft zu Luthers Geburtshaus sowie zur Taufkirche des Reformators.

Der Entwurf von atelier st sieht vor, das Gebäude im Gartenbereich zu erweitern. Der neue Anbau soll ein weit heruntergezogenes Dach erhalten, das auf den zukünftigen Eingangsbereich ins Lutherarchiv zuläuft. Zugleich vermittelt das Dach zwischen dem Bestandgebäude und der Erweiterung. Aus denkmalpflegerischer Sicht besticht dieser Entwurf durch die konsequente Auseinandersetzung mit den Bau- und Raumstrukturen des Hauses. Das Beratergremium (Jury) würdigt den Entwurf als „angenehm zurückhaltend und dennoch eigenständig“. Damit könne es gelingen, das vielfach ausgezeichnete Architekturensemble von Luthers Geburtshaus weiterzuentwickeln.

Das Haus in der Seminarstraße 2 wurde 1861/62 als Schulgebäude errichtet. Ab 1911 wurde es als Tischlerei und Wohnhaus genutzt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht das Gebäude leer, seit 2005 befindet es sich im Eigentum der Stiftung Luthergedenkstätten.  Die Fertigstellung des Lutherarchivs ist für Mitte 2014 geplant.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Atelier ST


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